Die Wirtsfamilie Weeber sucht ihren Hund Manni. Der Pudelmischling verschwand während des Frühlingsfests. Manni ist ein Therapiehund, der dem an Rheuma erkrankten Sohn beisteht.

Stuttgart - Er ist bekannt wie ein bunter Hund auf dem Wasen. Auch wenn sein Fell schwarz und zottelig ist. Der drei Jahre alte Pudelmischling Manni hat den Festplatz in Bad Cannstatt zu seinem Revier erklärt und kannte jede Ecke und jeden Wohnwagen, wo es ein Zipfelchen Wurst geben könnte. Doch nun ist er verschwunden. Und er wird schmerzlich vermisst. Am vergangenen Freitag hat ihn die Wirtsfamilie Weeber noch gesehen, da wuselte der drei Jahre alte Mischling wie eh und je über den Wasen und genoss den Trubel des Frühlingsfests. Seitdem fehlt jede Spur von ihm.

 

„Wir haben ihn überall gesucht“, sagt Armin Weeber, gemeinsam mit seinem Bruder Wirt und Inhaber des Festzelts „Wasenwirt“. Den Wasen haben sie buchstäblich durchkämmt, die anderen Schausteller haben sie gefragt, die Polizei eingeschaltet, die Tierheime der Region abgeklappert, Aushänge gemacht, über soziale Medien nach Manni gesucht: Bisher ohne Erfolg. Manni bleibt verschwunden.

Seit Manni ein Welpe ist, lebt er bei den Weebers. „Er gehört zur Familie“, sagt Armin Weeber. Besonders dem neun Jahre alten Rudi fehlt sein Gefährte. Rudi leidet an Rheuma, die Krankheit kommt in Schüben. Wenn Rudis Immunsystem verrückt spielt, den eigenen Körper attackiert, er Fieber bekommt, die Gelenke anschwellen, muss er im Wohnwagen bleiben, kann meist nur liegen. Manni spürt das, er ist ein Therapiehund und weicht in dieser Zeit nicht von der Seite des Jungen. Nicht einmal Gassi gehen will er dann, er kuschelt sich an den Bub und passt auf ihn auf.

Momentan geht es Rudi gut. Also lebt Manni sein ganz normales Hundeleben. Spaziert morgens über den Rummelplatz, schaut in diesen und jenen Wohnwagen, lässt sich kraulen und verwöhnen. Wenn der Betrieb beginnt, kommt er dann in den Wohnwagen der Familie Weeber. Am Freitagnachmittag war es allerdings anders. Da wollten Rudi und sein Bruder hinter dem Zelt kicken, Manni durfte mit. Irgendwann ging er auf die Pirsch – und kam nicht wieder. „Das ist absolut ungewöhnlich“, sagt Weeber, „er findet immer zurück.“ Deshalb glaubt er nicht, dass Manni weggelaufen sei, er fürchtet, „jemand hat ihn mitgenommen.“ Manni sei zutraulich, beiße und belle nicht. Es könne schon sein, dass ihn jemand gepackt und fortgetragen habe. „Das ist für uns die einzige mögliche Erklärung“, sagt er, dem Neckar könne er auch nicht zu nahe gekommen sein, „Manni hat Angst vor Wasser“.

Eine Belohnung in Höhe von 500 Euro haben sie ausgesetzt und hoffen nun, dass sich jemand über die E-Mail-Adresse armin@wasenwirt.de meldet und ihnen helfen kann. Damit Manni wieder nach Hause kommt.