Im Südwesten gibt es mehr Attacken von Hunden auf Menschen. Das Innenministerium verzeichnete 1397 Fälle im Jahr 2018, darunter 1381 Körperverletzungen.

Leimen/Stuttgart - Die Zahl der Attacken von Hunden auf Menschen nimmt im Südwesten zu. In der Kategorie „Tatmittel Hund“ hat das Innenministerium 1397 Fälle für das vergangene Jahr verzeichnet, darunter 1381 Körperverletzungen. Vor fünf Jahren waren es noch 1214 Fälle, darunter 1200 Körperverletzungen.

 

Keine wachsende Aggressivität verantwortlich

Das Ministerium macht dafür nicht wachsende Aggressivität der Tiere verantwortlich, sondern deren steigende Zahl. „Mehr Hunde bedeuten mehr Zwischenfälle“, erläuterte Ministeriumssprecher Renato Gigliotti am Mittwoch in Stuttgart. Bei den Körperverletzungen sind die meisten fahrlässig begangen worden. „Das ist dann der klassische Zwicker eines kleinen Hundes.“ Die Statistik unterscheidet zwischen Hunden und Kampfhunden. Auf das Konto letzterer gingen 2018 nur 34 (2017: 37) Delikte.

Fälle wie in Leimen selten

Der Fall eines Jugendlichen, der jüngst in Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) durch zwei junge Kampfhunde schwer verletzt wurde, sei äußerst selten, sagt Gigliotti. Da sei alles schief gegangen, was möglich sei: Ein Minderjähriger war dort mit zwei weder mit Leine noch Maulkorb versehenen Hunden unterwegs. Nur Erwachsene dürfen jeweils einen Kampfhund führen, der gesichert sein muss, wenn er noch keine Wesensprüfung bestanden hat. Der 15-Jährige musste wegen Bissen am Kopf, Arm und Oberkörper in einer Spezialklinik behandelt werden.