Eine schreckliche Hungersnot hält die Afghanen im Griff. Eine Millionen Kinder könnten den harten Winter nicht überleben. Der Westen kann die Not beenden – doch politische Interessen stehen im Wege.

Stuttgart - Afghanistans dramaturgischer Höhepunkt ist aus westlicher Sicht erzählt. Was kann kommen nach den Bildern vom Kabuler Flughafen – von Menschen, die sich an durchstartende Flugzeuge klammerten und in den Tod stürzten, um der grausamen Talibenherrschaft zu entgehen? Nach den Berichten von blutjungen Mädchen, die an Taliban-Kämpfer zwangsverheiratet wurden? Nach der Scham des Westens über das eigene vollumfassende Versagen? Es folgte: Afghanistan-Müdigkeit. Endlich, hörte man ein fast kollektives Aufseufzen, ist das sinnlose Abenteuer am Hindukusch zu Ende.