Renault will keine Formel-1-Motoren mehr bauen. Das kündigte der Konzern am Dienstag auf der IAA an. Konzernchef Ghosn beklagte sich dabei auch über Red Bull.

Frankfurt / Main - Renault will künftig nicht mehr als Motorenlieferant in der Formel 1 auftreten. „Wir haben sehr klar gesagt: Es ist vorbei“, sagte Renault-Konzernchef Carlos Ghosn am Dienstag auf der Automesse IAA in Frankfurt am Main. Die Franzosen haben nach eigenen Angaben die Formel-1-Führungsetage wegen ihres Schritts vorgewarnt.

 

Renault beliefert derzeit Red Bull und Toro Rosso mit Aggregaten. Vor allem die Österreicher, seit 2007 Renault-Kunde, sind mit dem Hersteller unzufrieden. Zwar feierte Red Bull von 2010 bis 2013 mit Sebastian Vettel vier Fahrer- und vier Konstrukteurs-Titel in Serie. Seit dem Umstieg von Saug- auf Turbomotoren 2014 fährt das Team aber nicht mehr um Titel mit. Toro Rosso steht seit Anfang des vergangenen Jahres auf der Kundenliste des französischen Herstellers.

„Wenn es ein Problem mit dem Team gibt, wird als erstes auf dich mit dem Finger gezeigt“, klagte Ghosn und beschwerte sich über den seiner Ansicht nach zu geringen Marketingeffekt in der Partnerschaft mit Red Bull. „Als wir Meisterschaften gewannen, wurde leider der Name Renault nie erwähnt“, stattdessen sei die Aufmerksamkeit vor allem Red Bull zuteilgeworden. „Wir haben den Eindruck gewonnen, dass sich die Investition nur sehr schwach ausgezahlt hat.“

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