Der Architektenwettbewerb zum IBA-Projekt „Quartier der Generationen“ in Schorndorf ist entschieden. Die Jury lobt das „klare und identitätsstiftende Konzept“ der Gewinner.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Der städtebauliche Wettbewerb für das Schorndorfer „Quartier der Generationen“ ist entschieden. Wie die Stadt nun mitteilt, ist die Wahl der Jury unter dem Vorsitz der Stuttgarter Architektin Gabriele D’Inka auf den gemeinsamen Entwurf des Züricher Architektenbüros Schürmann+Witry mit der Stadtplanerin Miriam Stümpfl sowie des Stuttgarter Landschaftsarchitekten Wolfgang Blank gefallen. Die Umgestaltung des 1,5 Hektar großen, direkt an der Rems gelegenen ehemaligen Werkhofareals ist für die Internationale Bauausstellung IBA’27 nominiert.

 

Identitätsstiftende Motive

In dem Arbeitstitel ihres Siegerentwurfs „Rems Gässle Schorndorf“ verarbeiteten die Planer zwei für Schorndorf identitätsstiftende Motive, heißt es in der Beschreibung des Entwurfs. Eine am Mühlbachkanal geplante Freitreppe mache Aktivitäten wie Sommerkino oder Freilufttheater möglich. Das zwischen Remsgasse und Rems geplante Gebäude habe im Erdgeschoss breite Durchgänge zum Fluss und biete hier gemeinschaftliche und öffentliche Räume.

Der Entwurf verzichtet vollständig auf Untergeschosse, er minimiere so die Versiegelung von Boden zwischen den Häusern. Die Energieversorgung soll über Fotovoltaik, Erdsonden, Wärmepumpen und Wasserspeicher erfolgen, die als gestalterisch prägendes Element angelegt werden. Die Juryvorsitzende Gabriele D’Inka lobt: „Ein klares und identitätsstiftendes Konzept mit einem Netzwerk von Gassen und Plätzen und gut gesetzten Baukörpern. Ein schöner Beitrag zur Entstehung eines innovativen, urbanen Stadtquartiers von großer Lebendigkeit.“

Die einfache, klare Struktur – sowohl im Städtebau als auch in den Gebäuden – solle verschiedene Nutzungen möglich machen und eine längerfristige Anpassungsfähigkeit an wechselnde Bedürfnisse gewähren, erklärt die Preisträgerin Marlène Witry.

Das Siegerprojekt schreibe die Geschichte des Werkhofs zu einem gemischten und dichten Quartier weiter, indem es mit einfachen, flexibel nutzbaren Gebäuden zukünftige Bewohnerinnen und Bewohner zur Aneignung einlade, sagt der IBA-Intendant Andreas Hofer. Co-Working-Räume, Werkstätten, Flächen für Kleinbetriebe und Start-ups, Wohnungen für unterschiedlichste Lebensentwürfe und für Menschen mit Betreuungsbedarf bildeten die Vielfalt der Bedürfnisse der Gesellschaft ab.

Entwürfe im Rathaus ausgestellt

Das zweistufige Auswahlverfahren war zunächst mit 20 teilnehmenden Büros gestartet; fünf Büros waren in der letzten Phase vertreten. Alle Modelle und Pläne der fünf Arbeiten aus der Finalrunde sind bis zum 2. November im Foyer des Schorndorfer Rathauses, Marktplatz 1, ausgestellt.