Fast 1 000 Gäste aus aller Welt werden am 22. und 23. Mai in Heidelberg treffen, um über den Klimaschutz zu sprechen. Das Ziel: die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Heidelberg - Ende Mai wird Heidelberg zum Mekka des Klimaschutzes: Fast 1 000 Gäste aus aller Welt werden am 22. und 23. Mai bei der Tagung „ICCA 2019“ (International Conference on Climate Action) beraten, wie das Klimaziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit erreicht werden kann.

 

Die Veranstaltung sei ein Meilenstein auf dem Weg zum UN-Klimagipfel im September in New York City, sagte die Umweltstaatssekretärin im Bund, Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), am Montag. Die Bemühungen um den Klimaschutz müssten durch bessere Kooperation und Abstimmung auf allen Ebenen beschleunigt werden. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“, betonte sie in Heidelberg. Vor allem die Städte stünden in der Pflicht, entfielen doch der Energieverbrauch zu 80 Prozent und der Ausstoß der Treibhausgases zu zwei Dritteln auf sie.

Der Bund unterstützt die Veranstaltung mit 1,7 Millionen Euro, das Land Baden-Württemberg mit bis zu 100 000 Euro. Die Stadt Heidelberg lässt sich die Tagung 50 000 Euro kosten. Als Gäste werden unter anderem Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), UN-Vertreter sowie 200 Bürgermeister erwartet. Lokale Umweltaktivisten bekommen ebenso eine Plattform zum Austausch wie junge Klimaschützer.

Heilbergs Motto: „global-denken, lokal handeln“

Der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) betonte, die Universitätsstadt verfolge schon seit 25 Jahren das Motto „global-denken, lokal handeln“. Er verwies auf die neu errichtete Bahnstadt, eine der größten Passivhaussiedlungen der Welt. Es gelte, von hier Signale nach New York zu senden.

Nach Angaben des baden-württembergischen Umweltstaatssekretärs Andre Baumann (Grüne) verzeichnet der Südwesten bereits ein Temperatur-Plus von 1,8 Grad. Eine globale Erwärmung um zwei Grad werde fatale Folgen haben, etwa die Überflutung zahlreicher Inseln. „Wir brauchen eine neue Strategie für die Weltwirtschaft, die nicht auf fossilen oder nuklearen Energieträgern basiert.“ Deutschland sei mit dem Ausstieg aus Kohle und Atomkraft wichtiges Beispiel für eine solche Energiewende. „Die Welt schaut auf uns.“