Wegen einer defekten Weiche im Albvorland fallen Züge zwischen Wendlingen und Ulm entweder ganz aus, oder werden über die bisherige Strecke durchs Filstal umgeleitet – mit verlängerten Fahrzeiten.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Eine Woche nach der Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke zwischen Wendlingen und Ulm hat eine defekte Weiche den Fahrplan durcheinander gebracht. Bereits am Samstag waren vereinzelt die Regionalzüge, die Wendlingen im Neckartal via dem neuen Halt in Merklingen auf der Schwäbischen Alb mit Ulm verbinden, ausgefallen. Am Sonntag hielt die Störung an und betraf dann auch den Fernverkehr. „Die Züge des Fernverkehrs werden aktuell über die bisherige Strecke im Filstal umgeleitet“, sagte eine Bahnsprecherin in Berlin am Sonntag auf Anfrage.

 

„Aufgrund der Reparatur an einer Weiche kommt es zwischen Wendlingen und Ulm vereinzelt zu Zugausfällen. Eine Prognose zur Störungsbehebung ist aktuell nicht möglich“, hieß es am Sonntagmittag im Störungsmelder der Deutschen Bahn. Die Bahnsprecherin erklärte, dass eine Weiche im Raum Nabern (Landkreis Esslingen) der Grund für die Störung sei. Diese Verbindung erlaubt es den Zügen auf jenes Gleis zu wechseln, das die Verbindung zwischen der neuen Strecke und der Bestandsstrecke bei Wendlingen sicherstellt. Im Kurznachrichtendienst Twitter warnte die Deutsche Bahn: „Vereinzelt Zugausfälle für heute 18. Dezember bis Betriebsschluss möglich. Bitte prüfen Sie Ihre Reiseverbindung“.

Projektgegner fordern Betriebspause

Bereits am Tag nach der Betriebsaufnahme war es zu Verspätungen gekommen. Grund damals waren Probleme eines Lokführers, sich auf der Fahrt von München Richtung Stuttgart in das neue Sicherungssystem ETCS einzuwählen. Als Reaktion darauf hatte das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 eine „Betriebspause“ auf der Strecke gefordert. Sie dürfe erst wieder in Betrieb gehen, „wenn ein zuverlässiger Betrieb sichergestellt ist“.