Die Bahn geht am Montag offiziell den 5,94 Kilometer langen Albabstiegstunnel in Ulm an. Patin des Bauwerks ist Gerlinde Kretschmann, die Ehefrau des Ministerpräsidenten. Im Albvorland fehlt weiter die Baugenehmigung.

Stuttgart/Dornstadt - Stuttgart-21-Gegner haben ein überdimensionales Maßband gegenüber dem Stuttgarter Hauptbahnhof aufgestellt. Mit dem Anzeiger soll auf den aus Sicht der Projektkritiker schleppenden Fortschritt bei dem Bauvorhaben hingewiesen werden: 62 Kilometer seien in Stuttgart zu graben, gerade einmal kümmerliche 800 Meter geschafft.

 

Die Tunnel der Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm werden nicht dazugezählt. Auch nicht die, die vom heutigen Montag an dazukommen. Dann geht die Bahn offiziell den 5,94 Kilometer langen Albabstiegstunnel an, der die Neubaustrecke von der Albhochfläche bei Dornstadt hinunter nach Ulm bringt. Patin des Bauwerks ist Gerlinde Kretschmann, die Gattin des Ministerpräsidenten.

Im Albvorland muss die Bahn noch mit dem Bauen warten

Während auf der Albhochfläche die Neubaustrecke im Landschaftsbild zunehmend sichtbar wird, wartet die Bahn im Albvorland weiter auf die Baugenehmigung. Dieser Planfeststellungsbeschluss fehlt etwa für den bahnintern 2.1a/b genannten Abschnitt zwischen dem Neckar bei Wendlingen und Kirchheim unter Teck. Dort soll unter anderem der 8,2 Kilometer lange Albvorlandtunnel entstehen. Auch am anderen Ende der Neubaustrecke bei der Verknüpfung mit den Schienentrassen am Bahnhof in Ulm hat die Bahn noch kein grünes Licht fürs Bauen. „Das Eisenbahn-Bundesamt ist mit der Erstellung des Planfeststellungsbeschlusses befasst. In beiden Bereichen ist der Beginn der Baumaßnahmen auf Ende 2015/Anfang 2016 terminiert und mit Blick auf die Inbetriebnahme 2021 im Plan“, heißt es dazu vom S-21-Kommunikationsbüro.