Die Backnanger Demokraten machen einen kuriosen Vorschlag: Die Stadtverwaltung möge doch bitte prüfen, ob große Ventilatoren die mitunter schlechte Luft aus der Eugen-Adolff-Straße pusten können.

Backnang - Um die drohenden Fahrverbote in der Eugen-Adolff-Straße in Backnang zu verhindern, schlägt Friedrich Gehring von den Backnanger Demokraten vor, versuchsweise große Ventilatoren aufzustellen, welche die miese Luft aus der Straßenschlucht blasen könnten. Zunächst, heißt es in einem Brief des Pfarrers im Ruhestand an den Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU), sollten Fachleute die Idee prüfen.

 

Stuttgart experimentiert mit Mooswände

Das Sauberblasen der Adolff-Straße sei nur bei sogenannten Inversionswetterlagen nötig, wenn die bodennahe, kalte Luft nicht aufsteigen kann, wegen höherer Warmluft, bei wenig Wind und starkem Verkehr so Gehring weiter. „Wenn es nicht klappt, befinde ich mich in bester Gesellschaft der Fachleute, die in Stuttgart mit Mooswänden experimentieren.“

In der Adolff-Straße sind im Vorjahr laut Aussage des Backnanger SPD-Landtagsabgeordneten Gernot Gruber 49 Mikrogramm Stickoxid gemessen worden. Der Grenzwert liegt aber bei 40 Mikrogramm. Ein Fahrverbot lehne er ab, so Gruber in einer Pressemitteilung. „Das wäre unverhältnismäßig“, die Werte hätten sich in der Vergangenheit verbessert. Eine einzige Spotmessung sei auch gar nicht repräsentativ für die Luft in Backnang. Hinzu komme die „große Spannweite“ der Grenzwerte.

Gernot Gruber: Messung des Kohlenmonoxid wichtig

In Büros seien 80 Mikrogramm zulässig, in Betrieben sogar 950. „Angesichts der schwer nachvollziehbaren Herleitung des Grenzwerts durch die Weltgesundheitsorganisation“ begrüße er, dass die Bundesregierung einen Toleranzbereich bei 50 Mikrogramm festgelegt habe, um Fahrverbote zu vermeiden. Mindestens so wichtig sei aber die Messung „des für die Klimaerwärmung verantwortlichen Treibhausgases Kohlenmonoxid“. Dieses werde aber gar nicht gemessen.