Mithilfe eines Fußverkehrschecks sind 17 Maßnahmen erarbeitet worden, die in Kornwestheim zu Verbesserungen führen könnten.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

15 Kommunen in Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr für einen Fußverkehrscheck ausgewählt worden, nachdem 52 sich beworben hatten. Die Wahl fiel auch auf Kornwestheim, das sich nach einem Antrag der Grünen-Fraktion im Gemeinderat beworben hatte, und neben Ditzingen der einzige Teilnehmer aus dem Landkreis Ludwigsburg ist. Seither wurden in Kornwestheim die Voraussetzungen für die Fußgänger, auch mit körperlichen Einschränkungen, unter die Lupe genommen. Neben zwei Begehungen fanden auch zwei Workshops statt.

 

Der Check ist abgeschlossen, die Auswertung liegt vor. Ein Ergebnis: Kornwestheim überzeugt mit kurzen Alltagswegen, attraktiven Aufenthaltsflächen und ausreichend Sitzgelegenheiten. Negative Punkte sind, dass die Gleise teils das Netz unterbrechen, teils fehlende Barrierefreiheit, mögliche Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmern (Rad und Auto) und dass die Sicherheit auf den Schulwegen erhöht werden könnte.

Um beim letzten Punkt eine Verbesserung herbeizuführen, sprich auch die Zahl der Elterntaxis zu verringern, könnten Haltezonen eingerichtet werden, an denen Eltern ihre Kinder absetzen. Diese Elternhaltezonen sollten mindestens 250 Meter vom Schulhaus entfernt sein. Vor der Silcherschule könnte zudem eine Schulstraße eingeführt werden. Heißt: Für den Zeitraum des Schulbeginns und des Unterrichtsschlusses wäre sie für Autos gesperrt. Eine Möglichkeit wäre hier auch, die Beethovenstraße bis zum Marktplatz als Fahrradstraße samt einem 3,50 Meter breiten Gehweg auszuweisen. Solche Straßen sind Fahrrädern vorbehalten – durch ein Zusatzschild „Anlieger frei“ dürften Anwohner aber weiterhin mit dem Auto fahren. Empfohlen werden vor den Schulen auch Fußgängerübergänge oder Zebrastreifen, die in der Stadt sowieso schon Thema sind.

Leitsystem für den Bahnhofsplatz empfohlen

17 Maßnahmen wie diese wurden mithilfe des Checks für Kornwestheim entwickelt. Die Stadtverwaltung kann nun prüfen, inwieweit die Ideen aus ihrer Sicht sinnvoll und umsetzbar sind. „Wir werden das nun koordinieren“, sagt der Erste Bürgermeister Daniel Güthler. Auf der Liste befinden sich unter anderem auch eine neue Querung der Stuttgarter Straße am nördlichen Ende vom Kulturzentrum „K“ und gleich mehrere Verbesserungen für den Bahnhofsplatz. Hier könnte an den Treppen mehr Barrierefreiheit geschaffen sowie der beschädigte Belag mit losen und angehobenen Pflastersteinen ausgebessert werden. Dazu wird aufgrund der vielen ÖPNV-Angebote – Bus, Fernbus und Bahn – ein Leitsystem empfohlen.