Mehrere Zehntausend Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten wollen statt Geld mehr Freizeit. Für die zusätzlichen freien Tage muss im Gegenzug auf eine Sonderzahlung verzichtet werden.

Stuttgart - Acht freie Tage statt mehr Geld - auch im Südwesten wollen laut Gewerkschaft mehrere Zehntausend Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie diese neue Option in Anspruch nehmen. Nach Angaben der IG Metall haben sich bislang rund 46 500 Arbeitnehmer dafür entschieden und einen entsprechenden Antrag gestellt, mit weiteren rund 10 000 rechnet die Gewerkschaft in den kommenden Tagen.

 

„Die große Zahl an Interessenten zeigt, dass unser Tarifvertrag die richtigen Bedürfnisse bedient - endlich haben auch Beschäftigte die Möglichkeit, Freiräume zu nehmen und Beruf und Familie besser in Einklang zu bringen“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger laut Mitteilung vom Montag.

Schichtarbeiter haben Anträge häufig gestellt

Etwa drei Viertel der Anträge kommen den Angaben zufolge von Schichtarbeitern. Die Wahl haben außerdem Eltern junger Kinder sowie Beschäftigte, die Angehörige pflegen. Für die zusätzlichen freien Tage muss im Gegenzug auf eine Sonderzahlung verzichtet werden. Arbeitgeber und Gewerkschaft hatten sich bei den Tarifverhandlungen zu Jahresbeginn auf diese neue Regelung geeinigt.

Bundesweit haben nach Angaben der IG Metall bislang rund 190 000 Arbeitnehmer in ihren Betrieben für 2019 die Freistellung beantragt. Das Bild sei aber noch nicht vollständig.

Die Arbeitgeber bestätigten das große Interesse. Der Verband Gesamtmetall mahnte aber erneut, dass das entfallende Arbeitsvolumen wegen des großen Fachkräftemangels und der guten Auftragslage unmittelbar im Betrieb ausgeglichen werden müsse.