Klassik-Star Igor Levit (34) mischt sich gern mit viel Elan in politische Debatten ein. Auch vor der Bundestagswahl am 26. September will er sich nicht zurückhalten.

Berlin -

 

„Ich kann noch nicht ins Detail gehen, weil ich noch nicht so weit bin – aber seien Sie sich sicher, ich werde mich, so wie ich es kann und wie es sich richtig anfühlt, in den letzten Wochen des Wahlkampfes beteiligen“, kündigte der Klavier-Virtuose an.

Levit, der unter anderem mit der Gesamtaufnahme der Beethoven-Sonaten seit 2019 große Erfolge bei Plattenkäufern und Kritikern feiert, hat für die Wahl eine klare Präferenz. „Was meine Mitgliedschaft bei den Grünen angeht - die ist kein Geheimnis, da bin ich vollkommen transparent.“ Er sei dabei „kritisch, ohne Inhaltshörigkeit. Aber ich empfinde Vertrauen gegenüber vielen, die ich in dieser Partei kennengelernt habe. Das ist mein Team! Und es ist auch klar, wer nicht mein Team ist!“

Klare Position gegen rechts

Levit hatte zuletzt mehrfach gegen Positionen von CDU/CSU, FDP und AfD Stellung bezogen, die Umfragewerte der Grünen werden seit Wochen schwächer. Der deutsche Musiker äußert sich schon lange über soziale Medien, in Interviews oder vor Ort dezidiert zu politischen Themen - etwa für Menschenrechte, Demokratie und Klimaschutz, gegen Rassismus und Rechtsradikalismus. So unterstützte er die Umweltaktivisten von Fridays for Future am Klavier auf der Straße oder positionierte sich mit seiner Musik bei Demonstrationen im Dannenröder Forst.

Im Herbst 2020 wurde Levit für sein gesellschaftliches Engagement von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Zudem soll er am 14. September in Berlin den „ifa-Preis für den Dialog der Kulturen“ des Instituts für Auslandsbeziehungen erhalten. Sein neues Album „On DSCH“ mit Werken von Dmitri Schostakowitsch und Ronald Stevenson erscheint am 10. September.