Die aus Wendlingen stammende Wahlberlinerin Ilgen-Nur hat am Sonntag ein surreales, sehr gutes Konzert auf dem Züblin-Parkhaus gespielt.

Stuttgart - Sonntagmorgen ist nicht unbedingt die ideale Zeit, um auf dem einem Parkhausdeck im Regen ein Konzert zu spielen – vor kleinem Publikum, das mit Kopfhörern in Liegestühlen lümmelt. Vor allem nicht, wenn man wie die aus Wendlingen gebürtige Musikerin Ilgen-Nur den Ruf einer Slackerin genießt. Doch sobald sie sich den Gitarrengurt um die Schultern gelegt hat, ist die 25-jährige Singer-Songwriterin voll da. Ohne viel Hallo legt sie mit ihrer Band los und schrammelt hart auf den Saiten ihrer Gitarre in Babyblau mit Schmetterlingsstickern auf dem sahneweißen Schlagbrett. Ihr lasziv-verschlafener Gesang hält dagegen, daraus bezieht Ilgen-Nurs stürmischer Indie-Gitarrenpop seine Spannung.