Eine harte Sportart, von der er wenig wusste, hat Thilo Rothacker kennengelernt. Der Stuttgarter Comic-Künstler wurde ausgewählt, die Eishockey-WM zu illustrieren, die im Mai in Köln und Paris stattfindet.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Über Eishockey hat der Stuttgarter Comic-Künstler Thilo Rothacker wenig gewusst, kannte nur die Klischees, keine Regeln. Jetzt aber weiß er, was die „Dead Zone“ beim Spiel ist, wie hart ein Puck ist und was die meisten Sportler auszeichnet. „Das sind knallharte Kerle, aber sehr herzlich“, sagt der Professor für Illustration.

 

Das Organisationskomitee der Eishockey-WM, die im Mai zeitgleich in Paris und Köln ausgetragen wird, hat ihn und drei weitere Illustratoren eingeladen, eine Ausstellung zu einer Sportart zu machen, die als brutal gilt. Mit seinen Kollegen Gary Taxali aus Kanada, Pierre Ferrero aus Paris und Thomas Fuchs aus Berlin besuchte er das Training von Eishockey-Mannschaften sowie Vorbereitungsspiele für die WM. An diesem Donnerstag wird die Schau im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln eröffnet, ehe sie in den Palais Omnisports nach Paris geht. Rothacker, der unter anderem für den „Spiegel“, die „FAZ Sonntagszeitung“ und die „New York Times“ arbeitet, hat den Spielgeräten, den Hartgummischeiben, Gesichter gegeben. Die Leiden der Pucks: Sie sehen zornig, ängstlich, verärgert oder siegessicher aus.

Pucks mit Tempo 170

Was der Illustrator gelernt hat: Bei Schlagschüssen erreichen Pucks Geschwindigkeiten von 170 Kilometern pro Stunde, was zu schweren Verletzungen führen kann. Die Spieler tragen zwar Helme, doch ihre Gesichter sind nicht geschützt. Wenn der Mund getroffen wird, bleibt von den Zähnen meist wenig übrig. Offizielle Spielpucks von Weltmeisterschaften sind bei Sammlern beliebt. Sie werden nicht verkauft und nur in geringer Stückzahl produziert, weshalb bei Auktionen hohe Preise dafür erzielt werden. Dies könnte auch für Illustrationen gelten, die amüsante Kunstwerke wie Rothackers Eishockey-Szenen sind.