Ein am Sonntag auf dem Böblinger Häckselplatz ausgebrochenes Feuer wurde zuerst von einfliegenden Flugzeugen bemerkt. Der Stuttgarter Tower alarmierte dann die Böblinger Feuerwehr.

Böblingen - Einen nicht alltäglichen Anrufer hatte die Böblinger Feuerwehr-Leitstelle am Sonntagnachmittag gegen 15.30 Uhr am Hörer: Der Tower des Stuttgarter Flughafens klingelte bei den Brandbekämpfern durch. Piloten der einfliegenden Maschinen hätten eine größere Rauchsäule im Bereich des Böblinger Walds entdeckt. Sie vermuteten, dass auf dem Häckselplatz in der Nähe des Restmüllheizkraftwerks ein Feuer ausgebrochen sei. Das Gebiet liegt in der Einflugschneise des Flughafens und ist im Landeanflug gut einsehbar.

 

Hitze beschleunigt Gärprozess

Nachdem die Einsatzkräfte aus Böblingen und Dagersheim dorthin ausgerückt waren, konnten sie die Rauchentwicklung bestätigen. „Die sengende Hitze am Wochenende hatte den natürlichen Gärprozess in dem Häckselgut dermaßen beschleunigt, dass sich ein Schwelbrand gebildet hatte“, sagt Feuerwehr-Pressesprecher Tobias Wankmüller. „Das ist für uns besonders tückisch, da wir von außen keine Flammen sehen und die Glutnester im Inneren verborgen sind. Bis das gelöscht ist, braucht es viel Wasser.“ Die Blauröcke mussten einen 30 mal 14 Meter großen Bereich ablöschen, in dem sich das Häckselgut vier Meter hoch auftürmte.

Zwischen 30 und 40 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen. Die Wehren aus Schönaich, Steinenbronn und Aidlingen wurden zur Unterstützung hinzugerufen und sicherten die Wasserversorgung. Außerdem unterstützte der Abfallwirtschaftsbetrieb mit einem Radlader, indem er das brennende Material abtrug und Schneisen grub. Erst gegen 22 Uhr konnte die Feuerwehr wieder abrücken, als natürlicher Regen einsetzte und die Glutnester zusätzlich löschte. Laut Wankmüller war es das erste Mal, dass der Flughafen-Tower einen Brand meldete.