Im Sog neuer Serien und Filme wächst beim Publikum der Bedarf nach längst Bekanntem. Dieser Trend hat sogar einen Namen: Re-Watch. Experten erforschen die Gründe, warum sich immer mehr Menschen am liebsten nichts Neues anschauen, sondern immer nur Altes.

Der Mensch ist ein geselliges Wesen. Von Kindesbeinen an sucht er Geborgenheit, Zuspruch, Nestwärme, Schutz bei Gleich- und Wohlgesinnten. Auch deshalb widmen sich Daniel Lieberman von der Universität Washington D.C. zufolge „Großteile des Gehirns dem Aufbau sozialer Beziehungen“. Und damit meint er nicht nur Beziehungen zu Personen aus Fleisch und Blut, sondern auch zu Menschen in Film und Fernsehen. „Charaktere, zu denen wir eine parasoziale Bindung haben, können Spiegel oder Linse sein, um eigene Emotionen und Erfahrungen zu untersuchen oder zu reflektieren.“