The Länd? Was das Land Baden-Württemberg kann, das kann der Landkreis Böblingen auch – und will mit 21 Schildern entlang der Kreisgrenzen zeigen, was die Region zu bieten hat.

Landkreis Böblingen - Kaum zwei Wochen ist es her, dass Baden-Württemberg mit „The Länd“ eine neue Imagekampagne im Großformat ausgerollt hat, da bekommt auch der Landkreis Böblingen Nachschub in Sachen Lokalmarketing: 21 neue Willkommensschilder sollen in den kommenden Wochen an den Hauptverkehrsadern, die in den Landkreis führen, aufgestellt werden.

 

Ein erstes Schild wurde am Montagmorgen an der Bundesstraße 295 nahe Weil der Stadt im Beisein von Landrat Roland Bernhard und dem Weiler Bürgermeister Christian Walter enthüllt.

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„Das stand auf unserer Liste nicht ganz oben“, gesteht der Landrat Roland Bernhard zu Beginn der Enthüllung. Trotzdem sei es ihm lange ein Anliegen gewesen, die Willkommensschilder zu installieren. Besonders mit Blick auf die „The Länd“-Kampagne sieht er bei einem Landkreis Potenzial für solche Imagekampagnen, seien Landkreise schließlich für viele anonymer und abstrakter als ein Bundesland. „Es gibt aber durchaus einen Wunsch der Bürgerinnen und Bürger, diese Identität zu leben“, sagt Roland Bernhard. „Es ist auch ein Stück Heimat.“

Schilder haben 80 000 Euro gekostet

Die vier Piktogramme stehen für die vier Großen Kreisstädte des Kreises Böblingen. Foto: Simon Granville
Rund ein Jahr hat die Entwicklung gedauert – und stolze 80 000 Euro gekostet. Für das Design war Wilfried Weinmann verantwortlich, der sich beim Landratsamt um die visuelle Kommunikation kümmert und auch das Logo des Kreises entworfen hat. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht“, betont er bei der Enthüllung des ersten Schilds. „Wir sind kein 08/15-Landkreis“, sagt auch der Landrat Roland Bernhard. „Deshalb wollten wir auch kein 08/15-Schild.“

Finales Ergebnis des Findungsprozesses sind nun Schilder, die Autofahrer auf Deutsch, Englisch und Französisch begrüßen – um die Internationalität des Landkreises zu zeigen, so Roland Bernhard.

Den bunten, oberen Teil des Schildes, dessen Silhouette an das Logo des Landkreises angelehnt ist, zieren Piktogramme des Leonberger Engelbergturms, des Schönbuchturms, des alten Sindelfinger Rathauses und der Böblinger Stadtkirche. Und auch die Farben habe man mit Bedacht gewählt, erklärt Wilfried Weinmann. Rot als Symbol der Herzlichkeit, Grün für Natur und Landschaft, Blau für Wirtschaft und Industrie.

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Für Anwohner wie Besucher sollen die neuen Schilder auch ein Signal sein – „Schaut euch mal die schöne Landschaft an“, fasst der Landrat es zusammen. Besonders mit Blick auf den Klimawandel müsse man sich eben nicht immer in den Flieger setzen, sondern könne auch Natur und Kultur vor Ort entdecken. Der Landkreis Böblingen sei eben ein „reich gesegneter“, so Roland Bernhard, und verweist auf den kreiseigenen Slogan „Die Vielfalt macht’s“. Der Landrat übersetzt ins Schwäbische: „Von allem ebbes.“

Weil der Stadt bekommt kein Piktogramm

Nicht mit auf dem Schild vertreten ist allerdings: Weil der Stadt. „Uns ging schnell der Platz aus“, erklärt Roland Bernhard diese Entscheidung. Man habe sich bei der Gestaltung deshalb auf die vier Großen Kreisstädte Leonberg, Böblingen, Sindelfingen und Herrenberg konzertiert.

Eine Enthüllung bei Weil der Stadt ohne Weiler Piktogramm? Obwohl seine Kommune keinen Platz auf den Schildern gefunden hat, ist Rathauschef Christian Walter bei der Enthüllung am Montagmorgen mit von der Partie. Eine „schöne Idee“ sei die neue Beschilderung, betont er. Der Bürgermeister hebt besonders den informellen Aspekt hervor – denn die Landkreisgrenze an der B 295 bei Weil der Stadt ist auch die Grenze zwischen den Zuständigkeiten der beiden Regierungspräsidien Stuttgart und Karlsruhe. „Für die Menschen ist es sicher spannend zu erkennen, wo diese Grenze überhaupt verläuft.“

Teil ist abmontierbar

Tröstende Worte gibt es schließlich doch vom Landrat: Dass die Keplerstadt irgendwann Erwähnung auf einem der Schilder findet, sei nicht ausgeschlossen. Denn der obere Teil der Schilder, auf dem die vier Kreisstädte abgebildet sind, kann vom restlichen Konstrukt abmontiert und ausgetauscht werden. „In vier oder fünf Jahren könnte Weil der Stadt mit drauf“, sagt er in Richtung Christian Walter. „Wenn ihr ein Jubiläum feiert.“ Keine schlechte Idee, findet der Bürgermeister. „Es kann gut sein, dass wir das mal für uns nutzen.“