Im Imbiss von Haci Killi in Echterdingen gibt es neben gebratenem Fleisch auch saftige Scheiben vom Käse-Spieß ins Fladenbrot. Und wer hat’s erfunden? Natürlich ein Schweizer.

Leinfelden-Echterdingen - Mit Käse schmeckt einfach alles besser. Das hat sich Haci Killi auch gedacht. Deshalb bietet der Inhaber des Imbisses My Kebap Häusle in Echterdingen seit Neuestem eine besondere Döner-Variante an: den Käse-Döner. Gemeint ist aber nicht etwa ein Döner ohne Fleisch nur mit Salat, Zwiebeln, Soße und Schafskäse. Nein – hier dreht sich ein 20 Kilogramm schwerer, feinster Allgäuer Käselaib am Spieß.

 

„Ich wollte etwas Neues anbieten“, sagt der 42-jährige Geschäftsmann, der mit 14 Jahren aus der Türkei nach Deutschland kam. „Hier gibt es überall das Gleiche.“ Er recherchierte im Internet und entdeckte den Käse-Kebap. Mit Freunden fuhr er nach Freiburg im Breisgau und probierte dort den besonderen Döner. Geschmacklich angetan bestellte Killi kurz darauf im Allgäu seinen ersten Käse-Kebap-Spieß.

Die Döner-Variante für Vegetarier

„Der Käse ist aus Bio-Heumilch und ohne künstliche Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker“, sagt Killi. „Für Menschen, die kein Fleisch essen, ist diese Döner-Variante perfekt“, sagt der 42-Jährige, der hauptberuflich eine Reinigungsfirma für Flugzeuge und einen Shuttleservice betreibt. Die Käse-Spieße gibt es in einer Größe von fünf oder 20 Kilogramm. Ein Kilogramm Käse ergibt etwa acht Käse-Döner. Sechs Euro kostet der vegetarische Döner bei Haci Killi im Imbiss, das sind 50 Cent mehr als die Fleisch-Variante. Man kann sich seinen Döner aber auch je nach Belieben selbst zusammenstellen. Auch ein Gemisch aus Fleisch und Käse mit den klassischen Beilagen wie Kraut, Tomaten und Gurken, kann bestellt werden. „Das ist besonders lecker“, empfiehlt der Chef.

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Mit einem scharfen Messer wird der Käse vom Spieß in feine Scheiben gehobelt und landet anschließend im Fladenbrot. Das ist gar nicht so einfach, denn für gewöhnlich schmilzt Käse bei großer Hitze. Die Herausforderung: Der Käse darf nicht herunterfließen wie Raclette, sondern muss beim Grillen leicht braun und knusprig werden. „Wir stellen den Grill dann nur für die Bestellung an, und machen ihn danach gleich wieder aus“, sagt Killi. So gelingt ein leckeres Ergebnis.

Ein Schweizer hat den Käse-Döner erfunden

Damit der Käse-Döner im My Kebap Häusle in Echterdingen auch eine Besonderheit bleibt, steht er nur an Samstagen auf der Speisekarte. „Wir haben dann einen Fleisch-Spieß und einen Käse-Spieß im Angebot“, sagt der Imbissbesitzer, der den Laden erst im vergangenen April eröffnet hat. Wer zu bequem ist, oder wem es nicht möglich ist, seinen Döner selbst abzuholen, für den bietet Killi auch einen Lieferservice an. „Dann gibt es allerdings einen Mindestbestellwert“, erklärt der Geschäftsmann.

Ursprünglich wurde der Käse-Döner, genannt „Cheebab“, von einem Schweizer erfunden. Der Käsemeister Roland Rüegg aus dem Zürcher Oberland hatte die ungewöhnliche Idee, aus Milch eine vegetarische Alternative zum herkömmlichen Kebap mit Fleisch zu kreieren. Der Kebap hat sich mittlerweile längst als Fastfood-Klassiker etabliert. Er ist heute nicht mehr aus unseren Imbissständen wegzudenken.