Mit Reden, Anekdoten und einem Unterhaltungsprogramm feierte das Immanuel-Kant-Gymnasium in Leinfelden sein 40-jähriges Bestehen.

Leinfelden-Echterdingen - Es war ein launiges Fest, mit dem am Freitag das 40-jährige Bestehen des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Leinfelden gefeiert wurde. Nach den Worten des amtierenden Schulleiters Burkhard Miller hätten sich die Feierlichkeiten auch über zwei Jahre erstrecken können.

 

Von August 1975 an liefen zwar die ersten 386 Schüler sowie 14 Lehrkräfte jeden Morgen in ihre Klassenräume, doch damals firmierte die Schule noch als Außenstelle Leinfelden des Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasiums. Sie war ein Progymnasium und wurde erst 1977 zu einem Vollgymnasium. „Die offizielle Genehmigung aus Stuttgart für den Unterricht wurde ohnehin erst nach der Eröffnung erteilt“, sagte der erste Schulleiter Dietrich Kehr bei der Feier.

Nach dem Einzug war das Dach undicht

Auch Grund und Boden der Schule hätten anfangs noch nicht der gerade in Gründung befindlichen Reformstadt gehört. Dass kurz nach dem Bezug des Gebäudes das Dach undicht – der Regen wurde in der Aula in Eimern aufgefangen – und eine Sanierung nötig wurde, ist eine weitere Episode aus der scheinbar aufregenden Anfangszeit der Schule. „Die Stadt blieb auf den Kosten sitzen“, wie Kehr sagte, „die Baufirma hatte rechtzeitig Konkurs angemeldet“. Dass die Schüler mit dem Namensgeber ihrer Bildungsinstitution noch kein inniges Verhältnis hatten, machte er mit einer Anekdote deutlich. „Manchen fiel beim Wort Königsberg“ – dem Geburtsort Kants – „nur die Klopse ein“, so Kehr.

Sein Nachfolger Stephan Lehle gab dem Kürzel IKG ebenfalls eine Bedeutung, die nichts mit dem Philosophen zu tun hat. Für ihn bedeute IKG „i komm gern“, sagte er und bezeichnete das Gymnasium als „Aushängeschild für Leinfelden-Echterdingen“, das ein zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Bildungskonzept habe. „Bildung“, mahnte er, „ist jedoch nicht die Anhäufung von Kenntnissen.“

Finanziell gut unterstützt

Miller ordnete die Gründung der Schule in die damalige Zeit ein, unter anderem die Herabsetzung der Volljährigkeit von 21 auf 18 Jahre. Er fand auch Bezüge zwischen der Musik der 70er und dem IKG. Mit dem Song „Er gehört zu mir wie mein Name an der Tür“ von Marianne Rosenberg spielte er auf den ungewöhnlichen grünen Bodenbelag an, mit „I’m on fire“ der Disco-Band „5000 Volts“ bezog er sich auf die wichtigste Voraussetzung für das Gelingen der Bildungsvermittlung und mit dem Abba-Klassiker „Money, Money, Money“ stellte er die Verbindung zur Kommune als Schulträger her, die das IKG nicht nur finanziell in der Vergangenheit immer gut unterstützt habe. „Aber ich wäre ein schlechter Schulleiter, wenn ich nicht noch weitere Wünsche hätte“, so Miller.

Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell überbrachte im Namen der Stadt die Glückwünsche zum 40. Geburtstag. „Ein kurzer Rückblick auf die Anfänge zeigt, dass sich die Schule stets darauf verstand, vorausschauend zu agieren, gesellschaftliche Veränderungen aufzugreifen und mitzugestalten“, so der Schulbürgermeister. Er lobte die Partnerschaften mit Schulen in anderen Ländern und die Verknüpfung mit ortsansässigen Firmen, um eine Verzahnung zwischen Schule und Berufswelt herzustellen.