Bereits im Dezember hat die Düsseldorfer PDI-Gruppe den Kaufvertrag für die Villa Berg und die ehemaligen SWR-Studios unterschrieben. Nun muss die Stadt mit dem Unternehmen verhandeln, wie es weitergehen soll.

Stuttgart - Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung hat die Düsseldorfer PDI-Gruppe wider Erwarten die Villa Berg und die ehemaligen SWR-Fernsehstudios gekauft. Die Kanzleien der zuständigen Insolvenzverwalter, Hendrik Hefermehl und Michael Pluta, und der Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, Matthias Hahn (SPD), bestätigten das am späten Mittwochnachmittag auf Anfrage. Nach diesen Angaben wurde der Kaufvertrag bereits am 9. Dezember unterschrieben. Bei der PDI war kein Ansprechpartner mehr erreichbar.

 

Mit dem Kauf sorgt das Unternehmen für eine Überraschung im Ringen um eine Zukunft für die Villa und den Park. Das Unternehmen möchte die Studios in Wohnungen umbauen und die Villa sanieren. Dafür fehlt aber das Baurecht, da in den bisherigen Plänen für die Flächen ausschließlich eine öffentlich-rechtliche Nutzung möglich ist. Der Gemeinderat hatte im Sommer 2013 beschlossen, dass die Stadt die Villa zurückkaufen, sanieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen soll. Die Studios sollen abgerissen und die Fläche wieder in Park umgewandelt werden.

Stadt und Investoren müssen verhandeln

Die PDI hatte für die Villa und die Studios eine Kaufoption bei den Insolvenzverwaltern, die zum Jahresende ausgelaufen wäre. Nach dem Gemeinderatsbeschluss war damit gerechnet worden, dass die PDI auf einen Kauf verzichtet. Jetzt müssen die Stadt und Investoren aus Düsseldorf direkt miteinander verhandeln, wie es mit der Villa und den Studios weitergeht. Nach Angaben von OB-Sprecher Andreas Scharf laufen gerade die Absprachen über einen Gesprächstermin zwischen dem PDI-Geschäftsführer Mathias Düsterdick und Oberbürgermeister Fritz Kuhn.

Der Bezirksvorsteher von Stuttgart-Ost, Martin Körner, zeigte sich gestern von der neuen Entwicklung überrascht. Er sagte: „Ich hoffe, dass Herr Düsterdick den Grundsatzbeschluss der Stadt akzeptiert.“