Der Kauf des Eiermann-Campus durch den Investor PDI kommt laut SÖS-Stadtrat Hannes Rockenbauch einer Bankrotterklärung der Rathausspitze gleich.

Stuttgart - Die Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus im Gemeinderat hat mit scharfer Kritik an der Stadt auf die Nachricht vom Kauf des Eiermann-Campus in Vaihingen durch die Düsseldorfer Property Development Investors (PDI) GmbH um Mathias Düsterdick reagiert. Trotz der Forderungen vieler Bürger sowie von Initiativen und der Fraktionsgemeinschaft selbst, die frühere IBM-Zentrale seitens der Stadt mit einem Vorkaufsrecht selbst zu erwerben, hätten Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) und OB Fritz Kuhn (Grüne) den Verkauf tatenlos geschehen lassen. Fraktionschef Hannes Rockenbauch erklärte: „Der Verkauf an PDI kommt einer Bankrotterklärung der Stadtspitze gleich.“

 

Rockenbauch verweist auf die Erfahrungen mit PDI beim Thema Villa Berg und geht sowohl den Investor als auch den Rathauschef scharf an: „Während wir in Stuttgart einen noch nie dagewesenen Mangel an günstigen Wohnraum haben, lässt es OB Kuhn zu, dass eine weitere Fläche der Stadt einem Immobilienhai zum Fraß vorgeworfen wird – derselbe Investor, der schon die Villa Berg jahrelang hat verkommen lassen, bis die Stadt die Fläche zurückgekauft hat.“

Wie die StZ am Donnerstag berichtete, hat das Düsseldorfer Unternehmen um Mathias Düsterdick das 19,5 Hektar großen Areal nahe des Autobahnkreuzes Stuttgart vom bisherigen insolventen Eigentümer CB Richard Ellis gekauft. Weder Düsterdick noch die Hauptgläubigerbank von CB Richard Ellis wollten sich auf StZ-Anfrage zu konkreten Plänen für das Gelände äußern. Klar scheint bisher lediglich, dass der denkmalgeschützte frühere Bürokomplex erhalten und saniert werden soll.