Die Württembergische Lebensversicherung veräußert das Stadtquartier im Stuttgarter Norden an die Hahn-Gruppe. Der Investor versichert, dass keine größeren Veränderungen geplant seien.

Stuttgart - Spätestens seit bekannt wurde, dass Fleiner Möbel by Architare seine 2700 Quadratmeter Verkaufsfläche auf der Killesberghöhe zum Jahresende aufgibt, um auf einer wesentlich kleineren Fläche im Stadtzentrum weiter zu machen, war klar, dass der Killesberghöhe Veränderungen bevorstehen.

 

Die sind jetzt auf dem Tisch: Die Württembergische Lebensversicherung hat die Killesberghöhe an die Hahn-Gruppe verkauft. Der Investment-Manager mit Sitz in Bergisch Gladbach hat sich auf großflächige Handelsimmobilien spezialisiert. Die Killesberghöhe wurde laut der Hahn -Gruppe für „zwei deutsche institutionelle Anleger“ erworben. Wer die sind, darüber allerdings schweigt sich das Unternehmen ebenso aus wie über den Kaufpreis.

Von den 19 500 Quadratmetern Mietfläche der Killesberghöhe sind etwa 12 000 Quadratmeter Ladenfläche. Ankermieter sind Edeka, Aldi, Dm und Alnatura. Weitere Flächen werden als Büros, Arztpraxen, vom Einzelhandel und Wellnessanbietern genutzt.

Von der Immobilie trennt sich die Württembergische, weil jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Verkauf sei: „Regelmäßiges An- und Verkaufen gehört zur Strategie im Immobilienbereich. Die robuste Marktverfassung, von der wir nicht wissen, wie lange diese noch anhält, nutzten wir zur Gewinnrealisation“, erklärt Klaus Betz, Immobilienchef bei Wüstenrot und Württembergische. Gekauft hat die Württembergische das Stadtquartier 2013 vom Projektentwickler und Bauträger Fürst Developments.

Auf der Killesberhöhe ist Kontinuität angesagt

Der Verkauf des Einkaufscenters Gerber in der Innenstadt, ebenfalls im Besitz der Württembergischen, steht laut Immo Dehnert, Sprecher der Württembergischen, nicht zur Diskussion. Beim Gerber wechselt zum Oktober lediglich die Führung: Die IPH Centermanagement GmbH übernimmt die Geschäftsführung von Peter Fliegle und soll ein neues Erfolgskonzept finden. Gerüchte, dass die obere Etage im Gerber in Büros umgewandelt werden soll, sind unbestätigt.

Um ihren Job als Centermanagerin der Killesberghöhe sorgt sich Birgit Greuter derweil nicht. „Hier oben ist Kontinuität wichtig“, sagt sie. Derzeit steht mit 120 Quadratmetern nur eine Ladenfläche leer – die nutzt Greuter als Büro. Büros sind in Stuttgart Mangelware. Laut dem Gewerbeimmobilien-Experten Colliers liegt der Leerstand in Stuttgart nur bei einem bis zwei Prozent. Wegen der hohen Nachfrage sind laut Hahn-Gruppe auch auf der Fläche von Fleiner Möbel Büros geplant.

Aus der Unternehmenszentrale der Hahn-Gruppe ist zu hören, dass keine größeren Veränderungen zu erwarten seien und die Immobilie als langfristiges Investment erworben worden sei. Die Mietverträge laufen durchschnittlich noch 6,5 Jahre. „Für die Mieter bedeutet der Kauf der Immobilie größtmögliche Kontinuität“, versichert eine Sprecherin. Die Finanzierung des Kaufs wurde durch die Hamburger M. M. Warburg und Co Hypothekenbank abgewickelt.