Das Gebäude gegenüber dem Hauptbahnhof ist 136 Meter lang und gilt als eines der Wahrzeichen Stuttgarts.Es wurde in den 1920er Jahren von Paul Schmohl, Georg Staehlin, Albert Eitel und Richard Bielenberg geplant – und sollte als Gegengewicht zum Hauptbahnhof von Paul Bonatz eigentlich größer werden. Letztlich wurden 1926 bis 1928 aber nur drei statt der geplanten sieben Geschosse gebaut. Auf dem Dach war in einer Kuppel das Planetarium untergebracht.

 

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude teilweise zerstört und 1948/49 wieder aufgebaut – nun mit fünf Stockwerken, wobei die oberen Geschosse gegenüber den unteren etwas zurückgesetzt wurden. 2005 und 2006 wurde das Gebäude um ein weiteres Stockwerk erhöht. Dadurch kamen rund 1700 Quadratmeter Bürofläche hinzu.

SÖS/Linke drang auf eine Umbenennung

Insgesamt weist das Gebäude 19 702 Quadratmeter Gewerbefläche auf, die von Fachgeschäften, Gaststätten, Büros und Praxen genutzt werden. Nach einer Auflistung des bisherigen Eigentümers Bahnhofplatz-Gesellschaft Stuttgart AG werden 36 Prozent als Büro- und Praxisflächen genutzt, 46 Prozent sind Verkaufsflächen, sieben Prozent werden von Gastronomie belegt, rund elf Prozent sind Lager.

2009 unternahm die SÖS/Linke im Gemeinderat den Vorstoß, das Gebäude umzubenennen. Paul von Hindenburg, der ehemalige Reichspräsident, der Hitler zum Reichskanzler ernannte, habe als Feind der Demokratie im Stadtbild und auf der Ehrenbürgerliste nichts zu suchen. Stattdessen sollte der Hindenburgbau nach einer demokratischen Persönlichkeit benannt werden: Carl von Ossietzky, Willi Bleicher oder Clara Zetkin. Als der Gemeinderat 2010 Hindenburg die Ehrenbürgerwürde aberkannte, wurde der Schriftzug „Hindenburgbau“ abmontiert. Einen neuen Namen erhielt der Bau nicht.