Holpriger Start bei der Vergabe der Termine für die kommenden Wochen: Die Nachfrage übersteigt angesichts knapper Impfmittel das Angebot im Rems-Murr-Kreis bei Weitem.

Impfen - Seit Dienstagfrüh um 8 Uhr ist die Terminvergabe für Corona-Schutzimpfungen im Kreisimpfzentrum des Rems-Murr-Kreises (KIZ) freigeschaltet. Von 6.30 Uhr an sei das Leitungsteam des KIZ auf den Beinen gewesen, berichtet die Pressestelle des Waiblinger Landratsamtes, und habe die Termine „pünktlich nach den Vorgaben des Sozialministeriums freigeschaltet“. Die Terminvergabe begann in allen Landkreisen in Baden-Württemberg zur gleichen Zeit. Dabei stießen viele Interessenten im ganzen Land allerdings offenbar auf massive Probleme – sowohl im Online-Portal selbst als auch bei der Rufnummer 116 117.

 

Die Impfbereitschaft ist offenbar groß

Der Landrat Richard Sigel erklärt dazu: „Ich verstehe, dass der Start viele Bürgerinnen und Bürger frustriert hat. Die Nachfrage nach Impfterminen übersteigt bei Weitem das Angebot.“ Die große Impfbereitschaft sei eigentlich ein schönes Signal. Leider könne aber aufgrund des Impfstoffengpasses die Nachfrage nicht einmal annähernd bedient werden, und zumindest zu Beginn der Impfkampagne könnten auch nicht alle Impfberechtigten der höchsten Priorität direkt versorgt werden. Richard Sigel: „Ich kann in dieser Situation nur an die Bürgerinnen und Bürger im Rems-Murr-Kreis appellieren, auch andernorts Impftermine wahrzunehmen, sofern dies überhaupt möglich ist.“ Sobald mehr Impfstoff von Bund und Land geliefert werde, könnten auch umgehend mehr Termine im Rems-Murr-Kreis angeboten werden. Dann werde es möglich sein, die Kapazitäten von mehr als 800 Impfungen am Tag zu nutzen.

Angesichts der Knappheit des Impfstoffes durften, so die Mitteilung zum Start im Impfzentrum weiter, entsprechend den Vorgaben des Landes für die ersten drei Wochen nur 150 Termine pro Woche eingestellt werden. Diese seien bereits vollständig ausgebucht. Die Termine werden im Rems-Murr-Kreis bewusst am Wochenende angeboten, um älteren Menschen eine Begleitung durch Familienangehörige oder Bekannte zu erleichtern. Auch Berufstätigen der höchsten Priorität soll so das Impfen möglichst einfach gemacht werden.

Zunächst weiterhin nur 300 Impfungen pro Woche

Für die Folgewochen sind ebenfalls schon viele Termine vergeben. Dann können sich 300 Menschen pro Woche impfen lassen. Termine seien derzeit nur für die ersten zehn Wochen buchbar. Von Dienstag, 26. Januar, an werden neue Termine für die Folgewochen eingestellt. Vorausgesetzt, es wird genügend Impfstoff geliefert. Als einer der Gründe für die Probleme bei der Terminvergabe gilt die gleichzeitige Freischaltung vieler Kreisimpfzentren am selben Tag. Wie das Landratsamt erfahren habe, seien es bis zu 1,6 Millionen Zugriffe gewesen.