Laut einem Bericht verfallen am Zentralen Impfzentrum in Freiburg derzeit viele Impftermine, weil nur wenige Hundert Menschen diese wahrnahmen. Die Landesregierung will gegen so genannte Impfschwänzer vorgehen.

Freiburg - Am Zentralen Impfzentrum in Freiburg verfällt einem Bericht zufolge derzeit ein Großteil der zweiten Impftermine gegen das Coronavirus. Am Montag seien zu 1100 geplanten Terminen für eine zweite Spritze nur 400 Menschen erschienen, berichtete der SWR am Dienstag unter Berufung auf den Leiter des Impfzentrums, Daniel Strowitzki. Diese Entwicklung sei schon seit etwa einer Woche zu beobachten.

 

Auch die Zahl der Erstimpfungen sinke deutlich. Täglich würden im Freiburger Impfzentrum nur noch etwa 1500 Menschen geimpft. Vor drei Wochen seien es noch fast dreimal so viele gewesen. Ähnliche Probleme gebe es auch anderswo, etwa im Rhein-Neckar-Kreis, berichtete der SWR. Im Zentralen Impfzentrum in Heidelberg fanden dem Bericht zufolge am vergangenen Wochenende nur 36 von 150 fest vereinbarten Terminen mit dem Impfstoff von Astrazeneca statt.

Die Landesregierung peilt derweil ein härteres Vorgehen gegen so genannte Impfschwänzer an. Man werde prüfen, ob sie ersatzpflichtig seien für entstandene Kosten - insbesondere, wenn Impfstoff vernichtet werden müsse, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart. Gesundheitsminister Manne Lucha (ebenfalls Grüne) sprach von einem geschätzten Anteil von zwei bis fünf Prozent an Menschen, die zum zweiten Impftermin einfach nicht erschienen.