Nach dem Hinweis eines Mitarbeiters umstellt die Polizei einen Obsthof im brandenburgischen Groß Kreutz und findet mehr als Tausend Kilo Kokain in Bananenkisten. Schon im Sommer war bei dem Großhändler eine Rekordmenge der Droge entdeckt worden.

Nach einer Großrazzia hat die Polizei bei einem Obstgroßhändler in Groß Kreutz (Kreis Potsdam-Mittelmark) 1200 Kilogramm Kokain in Bananenkisten entdeckt. Dies sei bislang der größte Fund dieser geschmuggelten Droge in Brandenburg, sagte Polizeisprecher Mario Heinemann am Mittwoch. Nach dem Hinweis eines Mitarbeiters habe die Polizei in einem Großeinsatz das Gelände des Obstgroßhandels am Dienstagnachmittag umstellt, sagte der Sprecher. Anschließend sei bei der Durchsuchung der Hallen die große Menge der Droge in den Bananenkisten entdeckt worden. Es war nicht der erste große Drogenfund auf dem Gelände des Großhändlers.

 

Bei dem Einsatz am Dienstag sei neben Bereitschaftspolizei, Spezialkräften und dem Zoll auch ein Hubschrauber im Einsatz gewesen, erklärte der Sprecher. Eine Sprecherin des Obstgroßhandels wollte sich zu dem Drogenfund in ihrem Unternehmen nicht äußern.

Die Rekordmenge an Kokain war in unterschiedlich großen Päckchen in Plastikfolie aufgeteilt. Wie die Polizei bei Twitter mitteilte, waren die Drogen in verschiedenen Verpackungsgrößen mit bis zu 17 Kilo Gewicht verpackt. „Ein Zeuge informierte uns gestern Nachmittag, dass in der Bananenlieferung verdächtig aussehende Päckchen gefunden wurden“, twitterte die Polizei.

2022 waren in dem Obstgroßhandel rund 660 Kilogramm Kokain entdeckt worden

Bereits Ende August vergangenen Jahres waren in dem Obstgroßhandel rund 660 Kilogramm Kokain in Bananenkisten entdeckt worden. Dies war bis dahin der größte Drogenfund in der Geschichte des Bundeslandes. Ein Sprecher des Zollfahndungsamts erklärte am Mittwoch zum aktuellen Fall, nun müsse ermittelt werden, woher die Drogen stammten und auf welchem Wege sie in das Unternehmen in Groß Kreutz gelangt seien. Zum Schwarzmarktwert der 1200 Kilogramm Kokain konnte der Sprecher keine Angaben machen. Im vergangenen Sommer war der Schwarzmarktwert der 660 Kilogramm Kokain auf rund 50 Millionen Euro geschätzt worden.

Ermittler gingen damals von einer möglichen Panne der Schmuggler aus. Das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg hatte erklärt, solche Lieferungen kämen häufig per Schiff, getarnt mit legaler Ware aus den Anbaugebieten der Koka-Pflanze in Südamerika. Diese würden dann in den großen Häfen Rotterdam, Amsterdam oder Hamburg von Mittelmännern rausgefischt, bevor die legale Ware verkauft werde. Dies sei in dem Fall möglicherweise schief gegangen.