Eine Baustelle an der Umleitungsstrecke Neuhauser Straße in Nellingen verursacht zu Stoßzeiten mitunter einen Stau bis zur Autobahn 8. Abhilfe ist nicht in Sicht, der Stadtverwaltung seien die Hände gebunden, heißt es.

Ostfildern - Als wäre die Verärgerung der Anwohner in der Neuhauser Straße in Ostfildern-Nellingen nicht schon groß genug. Jetzt wurde in der Straße, die seit 25. Juli als Umleitungsstrecke für die durch eine Sanierung beeinträchtigte Körschtalbrücke dient, auch noch eine Baustelle mit Ampelregelung eingerichtet. Die Autos stauen sich zu den Hauptverkehrszeiten teils bis zur Autobahn 8 zurück. Damit hat sich die durch Lärm und Gestank belastende Situation für die Anwohner zusätzlich verschärft.

 

Großer Unmut gegenüber der Stadtverwaltung

Lothar Gross arbeitet in Stuttgart-Vaihingen und fährt jeden Tag über die A 8 zu seinem Wohnort Nellingen. Seit die Körschtalbrücke saniert und mit einem Radweg ausgestattet wird, muss er von der Autobahnausfahrt die Umleitung über die Neuhauser Straße nehmen. Das sei an sich schon ein großer Zeitverlust, berichtet er, „aber seit dort auch noch eine Baustelle eingerichtet worden ist, brauche ich eine halbe Stunde länger“. Inzwischen nehme er für die Heimfahrt von der Arbeitsstelle schon einen ordentlichen Umweg in Kauf, mit dem er aber dennoch Zeit spare.

Lothar Gross ärgert sich über das Verkehrschaos in der Neuhauser Straße genauso, wie die direkten Anwohner. Zumal sich die Maßnahmen auf der Körschtalbrücke gegenüber der ursprünglichen Planung um sechs Wochen verzögern und erst Ende November abgeschlossen sein werden. Und nun sind die Beeinträchtigungen durch die Einrichtung einer Baustelle an der Neuhauser Straße auch noch größer worden – was den Unmut vor allem gegenüber der Ostfilderner Stadtverwaltung noch verstärkt hat. Doch schon in einer hitzigen Bürgerfragestunde in der jüngsten Gemeinderatssitzung hatte der Rathauschef Christof Bolay deutlich gemacht, dass die Stadt weder für die Baustelle und die Einrichtung der Umleitung noch für die „bedauerliche“ Bauzeitverzögerung verantwortlich sei. Bolay erklärt, die Stadt habe für das Wohnbauprojekt in der Neuhauser Straße eine Genehmigung erteilt. Damit könne der Bauherr bauen, wann er wolle. „Wir haben da keine Handhabe, aber mir ist klar, dass das zurzeit nicht ideal ist.“

Bolay schreibt dem Regierungspräsidenten

Bolay hat sich aber per Brief an den Regierungspräsidenten Wolfgang Reimer gewandt und ihn mit den Problemen konfrontiert. Unter anderem auch mit dem Vorwurf aus der Bevölkerung, es werde auf der Brückenbaustelle nicht mit Hochdruck gearbeitet. Inzwischen sei ihm, Bolay, berichtet worden, es sei dort jetzt „ein gutes Dutzend statt nur zwei Arbeiter“ im Einsatz. Zurück geschrieben habe ihm Reimer bisher nicht. „Ich brauche auch kein Antwortschreiben, sondern eine Reaktion auf der Baustelle“, sagt Bolay. Letztere soll laut dem Regierungspräsidium tatsächlich Ende November abgeschlossen sein. Weitere Änderungen hätten sich „nicht ergeben“.