Bei den Tarifgesprächen der Länder wird der Ton härter. Die Gewerkschaft Verdi macht mit Warnstreiks Druck. Zunächst geht das Klinikpersonal auf die Straße.

Wiesloch - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erhöht in der Tarifrunde der Länder den Druck. Für Montag ruft sie die Beschäftigten am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) auf, die Arbeit zeitweise niederzulegen. Bei einer Kundgebung werden nach Angaben der Gewerkschaft mehr als 200 Teilnehmer erwartet.

 

Die Verdi-Landesfachbereiterin Gesundheit und Soziales, Irene Gölz, sagte: „Die Beschäftigten in den Zentren für Psychiatrie in Baden-Württemberg sind empört über das respektlose Auftreten der Länder-Arbeitgeber. Dass die Arbeitgeber von der Belastung über die zu geringe Bezahlung bis hin zum Personalmangel alle Fakten leugnen, macht sie fassungslos.“ Die Warnstreiks sollten in den kommenden Wochen deutlich ausgeweitet werden, so die Gewerkschafterin.

Arbeitgeber haben noch kein Angebot vorgelegt

Bislang haben die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde noch kein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaften fordern fünf Prozent mehr Geld für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes der Länder. Zugleich verlangen Verdi und der Beamtenbund dbb einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich. Für Beschäftigte in der Psychiatrie werden im Südwesten 300 Euro verlangt.

In Baden-Württemberg sind nach Angaben des Finanzministeriums knapp 100 000 Angestellte und knapp 190 000 Beamte von den Verhandlungen betroffen. Auf die Beamten sowie Empfänger von Versorgungsbezügen soll der Abschluss übertragen werden. Die geplante Aktion in Wiesloch ist nach Gewerkschaftsangaben die einzige am Montag. Bereits in der Vergangenheit gab es kleinere Proteste.