Sharo Garip ist Deutscher mit kurdischen Wurzeln. Weil er für Ausgleich und Versöhnung eintritt, entließ ihn das Erdogan-Regime aus dem Universitätsdienst. Sein Leben in Deutschland schwankt zwischen Trotz und Resignation.

Köln - Der angeklagte Staatsfeind und mutmaßliche Terrorunterstützer ist müde. „Ich habe genug von der Jagd auf mich, ich bleibe zuhause“, sagt Sharo Garip. Wenn heute in Istanbul der Prozess gegen ihn weiter verhandelt wird, dann wird er in Köln auf dem Sofa auf einen Anruf seiner Anwälte warten. Zurück in die Türkei will er nicht mehr. „Denn das Land ist unberechenbar und befindet sich im Krieg“, begründet der deutsche Sozialwissenschaftler seine Abwesenheit. Garip ist nun zwar frei, doch er wurde nicht freigesprochen.