Im sozialen Wohnungsbau hat sich in den vergangenen Jahren nicht viel getan. Im Esslinger Stadtteil Zell entstehen jetzt 70 öffentlich geförderte Wohnungen auf einen Schlag. Die Stadt hat 10,3 Millionen Euro in das 26-Millionen-Euro-Projekt eingebracht, das auch in Sachen Wohnqualität und Energieeffizienz Maßstäbe für den sozialen Wohnungsbau setzen will.

Esslingen - Es läuft gut an der Alleenstraße. Corona hat den Bauarbeitern auf dem ehemaligen Park- und Festplatz des abgerissenen Zentrums Zell noch keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Bis auf die Tatsache, dass das Richtfest für die 70 Sozialwohnungen, die dort seit Herbst aus dem Erdreich wachsen, ausfallen muss. Die Modulbauweise mit vorgefertigten Stahlbetonwänden und außen aufliegenden Holztafeln, die noch eine mineralische Dämmung und einen Putz bekommen, hat zudem ihren Teil dazu beigetragen, dass der Großteil der neun neuen Häuser im Rohbau schon fertig ist. Bauherrin ist die EWB Alleenstraße GmbH & Co KG, eine gemeinsame Gesellschaft der Stadt Esslingen, der EWB Projektentwicklung GmbH, der EWB Esslinger Wohnungsbau GmbH und der ESPEG Esslinger Projektentwicklung mbH. Das komplexe Firmenkonstrukt wurde allein zu dem Zweck ins Leben gerufen, um 70 öffentlich geförderte Wohnungen zu bauen. Und könnte – wirbt EWB-Geschäftsführer Hagen Schröter – durchaus als Blaupause auch für andere Kommunen herhalten, die über keine Wohnbaugesellschaft verfügen und sich dennoch im sozialen Wohnungsbau engagieren wollen.