Auf dem Gelände des Waldheims Lindentäle ist ein bespielbares Denkmal geplant.

Feuerbach - Es ist der 23. Juli 2009: Patrick Stauch feiert seinen 21. Geburtstag in einer Disco am Killesberg. An diesem Abend ist das Motto „Beachparty“. Ein Wasserbecken – etwa neun Meter lang und sechs Meter breit – steht im Außenbereich. Der Abiturient und zwei seiner Freunde wagen den Sprung ins 92 Zentimeter tiefe Wasser. Ein Spaß, den Patrick Stauch mit dem Leben bezahlt. Disco-Besucher hatten mindestens ein Pilsglas in das Becken geworfen. Ein am Boden liegendes Gefäß schlitzt Patrick Stauch eine Schlagader auf. Jede Hilfe kommt zu spät. Er verblutet noch am Unfallort.

 

Die Staatsanwaltschaft ermittelte und kam zu dem Schluss, dass die Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichend gewesen seien. Allerdings, das sagte Staatsanwaltssprecherin Claudia Krauth, konnte den Veranstaltern nicht nachgewiesen werden, dass ihr Verschulden „kausal für das Unglück“ war. Selbst mit verschärften Verboten und zusätzlicher Überwachung hätte der Unfall laut Staatsanwaltschaft nicht ausgeschlossen werden können. „Die Schuldfrage bleibt ungeklärt“, bedauert Daniel Stauch. „Aber selbst wenn es eine Antwort auf diese Frage geben würde, sie würde meinen Bruder auch nicht wieder lebendig machen.“

Rund 800 Trauergäste kamen zur Beerdigung

Doch die Erinnerung an Paddy, wie ihn seine Familie und Freunde nannten, könne auch dieser tragische Unfall nicht auslöschen. Ein Strahlemann sei er gewesen, ein wahrer Sonnenschein, sagt Daniel Stauch. Sein Bruder habe sich mit allen gut verstanden. Vor allem seine offene und hilfsbereite Art hätten seine Freunde an ihm geschätzt. Rund 800 Familienmitglieder, Freunde und Bekannte nahmen bei seiner Beerdigung auf dem Feuerbacher Friedhof von ihm Abschied. „Wir haben im Vorfeld aber darum gebeten, dass niemand in schwarz kommt. Das hätte Paddy nicht gewollt“, sagt Daniel Stauch.

Zudem sollten die Trauergäste anstelle von Kränzen oder Blumenschmuck auch lieber etwas spenden. „Uns war klar, dass wir mit dem Geld etwas Gutes tun wollen“, sagt Daniel Stauch. „Und da sich mein Bruder schon jahrelang im evangelischen Waldheim Lindentäle Feuerbach engagiert hat, wollten wir auch dort behilflich sein.“ Nach einem Gespräch mit Waldheimleiter Tom Moosbauer und einigen Mitarbeitern stand fest, dass künftig „Paddys Baumhaus“ an den 21-Jährigen erinnern soll – direkt auf dem Gelände des Waldheims in Feuerbach.

„Wir hoffen, dass wir das Geld zusammen bekommen“

Rund zehn Meter breit, neun Meter lang und sechs Meter hoch soll das Baumhaus werden. Schaukeln, Seile und eine Kletterwand könnten zum Spielen einladen. „Wir haben die Architektin Elke Reichel gebeten, ein Modell anzufertigen. Und es ist toll geworden“, sagt Daniel Stauch. Nun geht es an die Umsetzung. Allerdings fehlt noch ein fünfstelliger Betrag. „Wir hoffen, dass wir das Geld zusammen bekommen“, sagt Daniel Stauch. Jeder Spender wird später auf einer großen Tafel am Baumhaus verewigt. Ab einem Betrag von 500 Euro bekommt der Sponsor ein eigenes Namensschild.

Spendenkonto: Förderverein Waldheim Lindentäle, Bankleitzahl 600 501 01,Kontonummer 293 22 86,Verwendungszweck Paddys Baumhaus.