Die Ökofraktion im Stuttgarter Rathaus fragt nach dem Stand der Ausstattung mit Hygieneprodukten auf den Herrentoiletten – und sorgt sich um den späteren Verbleib.

Die Forderung nach Menstruationsprodukten auch auf den Herren-WCs der (Bezirks-)Rathäuser der Landeshauptstadt hat im vergangenen Oktober Wellen geschlagen. Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) nutzte die Umsetzung des Mehrheitsbeschlusses aus dem Gemeinderat durch seine vehement erklärte Ablehnung zur eigenen Profilschärfung. Weite Teile der Kommunalpolitik hätten sich „von den wirklichen Sorgen und Nöten der großen Mehrheit der Menschen verabschiedet“, zürnte das Stadtoberhaupt.

 

Die Ökofraktion eröffnet eine neues Feld

Die Wogen haben sich geglättet, in Sachen Tampons, Binden & Co. legen die Grünen im Stadtparlament nun aber mit einem neuen Antrag nach. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie weit die Ausstattung der Herrentoiletten in den Bürgerbüros der Stadtbezirke mit Menstruationsprodukten gediehen ist. Die Verwaltung soll dazu den Sachstand liefern. Die Ökofraktion eröffnet auch ein ganz neues Feld. Es betrifft, so die Antragsteller „eine Vielzahl von Menschen, gerade angesichts des demografischen Wandels, denn Inkontinenz ist im Alter oder auch bei spezifischen Erkrankungen ein Problem, insbesondere bei Männern.“

Es fehlen schlicht Mülleimer

Die Grünen fordern nun allerdings nicht (was man vielleicht erwarten könnte) die kostenlose Ausgabe von Einlagen gegen Inkontinenz. Sie wollen vielmehr sichergestellt haben, dass die öffentlichen Herrentoiletten im Rathaus und den Bürgerbüros, wie in den Damentoiletten, mit Hygienemülleimern ausgestattet werden. „Damit auch hier entsprechende Hygieneprodukte/Einlagen diskret und hygienisch entsorgt werden können“. Das ist weit weg von einem neuen „Tampon-Gate“.

Vielleicht findet sich für die Mülleimer sogar noch Geld in der Stadtkasse, womöglich in einem nahe liegenden Topf. Die Verwaltung soll nämlich auch darlegen, wie viel des Budgets von 10 000 Euro im Jahr für das Bereitstellen der Hygieneartikel in den öffentlichen Toiletten im Rathaus und den Bürgerbüros bisher in Anspruch genommen wurde.