Der Gambier, der in Kirchheim am Neckar (Kreis Ludwigsburg) als Altenpflegehelfer gearbeitet hatte, dann abgeschoben wurde, setzt in seiner Heimat einen Plan um, den er mit der Seebrücke erarbeitet hatte.
Bislang vergeblich haben Sedia Kijera und unter anderem seine Kollegen im AWO-Pflegeheim in Kirchheim am Neckar gehofft, dass der Gambier nach seiner Abschiebung wieder zurück nach Deutschland kehren darf, um in Sicherheit leben und seinem Beruf als Altenpflegehelfer nachgehen zu können. Sein persönliches Schicksal inklusive längerer Abschiebehaft schlug in der Region hohe Wellen. Über die Sommermonate hatte Kijera als letzte behördliche Einspruchs-Maßnahme eine Einwendung bei der Botschaft in Dakar eingebracht, um ein Einlenken zu erwirken und die Rückreise zu ermöglichen, da das Arbeitsangebot in Kirchheim nach wie vor bestand.
Das hat bis jetzt, wie die Ortsgruppe Seebrücke in Kirchheim, jetzt mitteilt, keinen Erfolg gebracht. „Sedia Kijera musste jedoch dringend parallel eine neue Perspektive erhalten, die ihm ein Leben vor Ort ermöglicht. Wir haben uns dazu mit ihm beraten“, sagt Götz Schwarzkopf von der Seebrücke. Der Gambier entschloss sich dazu, seinen Plan, den er schon in der Zeit der Abschiebehaft entwickelt hatte, umzusetzen: Bau und Unterhalt einer kleinen Hühnerfarm.
Hierfür musste das Grundstück, das sich Sedia schon während seiner Ausbildung zum Altenpflegehelfer in Kirchheim gekauft hatte, weiter erschlossen werden. Zunächst heißt das, das Grundstück mit einer Mauer und einem abschließbaren Tor zu schützen. Es folgen die Fundamentarbeiten fürs Haus, das ein Wohnabteil und einen Hühner-Unterstand enthalten wird. Parallel werden Strom und Wasser angeschlossen. Material und Arbeitskosten konnten komplett aus dem bisherigen Spendeneingang finanziert werden.
Beim Wochenmarkt werden Spenden gesammelt
Die letzte Bauphase, der Hausbau, muss jedoch noch finanziert werden. Zur Größenordnung, was man dort mit wieviel Geld finanzieren kann: ein Huhn 5 Euro, ein Wellblechbahn fürs Dach 50 Euro, ein Hauspfeiler 150 Euro. Dazu kommen Sand, Mauersteine, Maurerarbeiten im Wert von 2500 Euro, insgesamt circa 5000 Euro. Anders ausgedrückt: Es braucht jetzt 50 Menschen, die je 100 Euro spenden.
Hierfür bittet die Seebrücke entweder um Unterstützung über das Spendenkonto: Umweltbank, DE07 7603 5000 0001 0176 65, UMWEDE7NXXX.
Oder es kann der Wochenmarkt am Samstag,16. und 23. November, in der Alten Kelter in Kirchheim am Neckar besucht werden. Das Haus am Mühlbach, wo Kijera gearbeitet hatte, wird dort mit Weihnachtsbasteleien und Leckerein Geschenkideen anbieten und den Erlös an Sedia weiterreichen. Am Sonntag, 1. Dezember, wird die Ortsgruppe Seebrücke zudem am Adventsmarkt der WeinKultur in der Alten Kelter präsent sein und Spenden sammeln.