Ein brutale Gruppenvergewaltigung hatte 2012 in Indien eine Debatte über Gewalt gegen Frauen ausgelöst. Vier der Täter sollen nun hingerichtet werden.

Neu Delhi - Ein Gefängnis in Indien bereitet für Freitagmorgen (1.00 Uhr MEZ) die Hinrichtung von vier Gruppenvergewaltigern vor, die mit ihrer Tat weltweit Schlagzeilen gemacht hatten. Gleichzeitig versuchten die Verteidiger der vier Täter den angesetzten Todestag ihrer Mandanten bis wenige Stunden davor zu verhindern, wie diese am späten Donnerstagabend (Ortszeit) der Deutschen Presse-Agentur sagten.

 

Die verurteilten Männer hatten vor mehr als sieben Jahren eine Studentin in einem fahrenden Bus so brutal vergewaltigt, dass diese an ihren Verletzungen starb. Der Fall hatte ein grundlegendes Problem in Indien gezeigt: Alle 15 Minuten wird nach offiziellen Zahlen eine Frau oder ein Mädchen Opfer einer Vergewaltigung.

Ein Gefängnissprecher und ein Staatsanwalt sagten der dpa am Donnerstag, dass die Hinrichtung am Freitag wie geplant stattfinden solle. Der Henker habe kurz davor nochmals die Stärke der Seile getestet, sagte der Gefängnissprecher.

Bereits kurz nach der Gruppenvergewaltigung 2012 hatten Tausende auf den Straßen die sofortige Hinrichtung der Männer gefordert. Das Urteil stand zwar bald fest, die Täter gingen jedoch jahrelang juristisch dagegen vor, sie versuchten es auch mit Gnadengesuchen beim Präsidenten. So wurde das Datum der Hinrichtung mehrmals verschoben. Ein weiterer Täter war damals minderjährig und ist mittlerweile auf freiem Fuß, ein anderer wurde tot in seiner Gefängniszelle gefunden.