Die Firma Pilz aus Ostfildern vermeldet für 2024 ein schwaches Geschäftsjahr. Demnach ist der Umsatz um 21 Prozent gesunken. Was das für die Arbeitsplätze bedeutet.

Vor gut einem Jahr vermeldete die Firma Pilz, Spezialist für sichere Automatisierung, noch einen Umsatzrekord wie die zwei Jahre zuvor ebenfalls. Doch schon da zeichnete sich ab, dass 2024 auch für das Ostfilderner Industrieunternehmen anders werden würde. Diese Erwartungen haben sich bestätigt: Wie Pilz an diesem Mittwoch bekannt gab, ist der Umsatz des Unternehmens im vergangenen Geschäftsjahr um 21 Prozent auf 341 Millionen Euro gesunken. Seit längerer Zeit sind Mitarbeitende in Kurzarbeit.

 

„Die anhaltende Nachfrageschwäche bei Investitionsgütern hat uns, wie viele andere Unternehmen auch, spürbar getroffen“, sagt Susanne Kunschert, geschäftsführende Gesellschafterin von Pilz, die das Familienunternehmen gemeinsam mit ihrem Bruder Thomas Pilz leitet. Demnach liefen die Geschäfte vor allem in Deutschland schlechter, der Exportanteil sei um 4,6 Punkte auf 79 Prozent gestiegen.

Verhaltene Prognose und Kurzarbeit

Susanne Kunschert und Thomas Pilz Foto: Pilz

Als Ursache für die Marktabkühlung in Europa nennt Kunschert unter anderem die Krise in der Autobranche, die sich auf mehrere Kundenfelder von Pilz, wie etwa Maschinenbau, Verpackung und Intralogistik ausgewirkt habe. Und eine Überbevorratung, mit der viele Unternehmen auf die Lieferkettenprobleme in den Vorjahren reagiert hatten.

Für das laufende Jahr beschreibt das Unternehmen die Aussichten als verhalten. 2025 zeige bislang einen leicht ansteigenden Umsatz, sagt Kunschert – „allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau“. Prognosen, wie sich die Nachfrage entwickeln werde, seien aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage schwierig.

Keine Kündigungen, aber Einstellungsstopp bei Pilz

Die Beschäftigtenzahlen sind nach Unternehmensangaben zuletzt dennoch leicht gestiegen auf weltweit 2504 Personen (plus 1,1 Prozent), davon 937 in Ostfildern (plus 0,9 Prozent). Laut Kunschert ist kein Personalabbau in Form von Kündigungen oder Abfindungsprogrammen geplant, man kämpfe darum, die Mitarbeitenden zu halten. Allerdings werden derzeit auch keine Stellen nachbesetzt, die beispielsweise durch Renteneinstiege frei werden.