Als die Chemiegewerkschaft Anfang 2022 eine „Deckelung des Industriestrompreises auf international ebenbürtigem Niveau“ forderte, war das Echo noch ziemlich dünn. Kaum mehr Resonanz gab es, als die IG Metall aus Sorge um die Jobs in der Stahlindustrie zu Beginn dieses Jahres bezahlbaren Strom für energieintensive Branchen verlangte und einen gemeinsamen Aktionstag ankündigte. Dann intensivierten die Gewerkschaften ihre Lobbyarbeit, überzeugten vor allem den Bundesverband der Industrie von der Idee des Brückenstrompreises und brachten Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf ihre Seite. Heute spaltet die Idee die Ampelkoalition.