Ausländische Bauarbeiter leben in beengten Verhältnissen, sie sind deshalb besonders gefährdet. Die türkische Firma Erfa steht nach Vorwürfen von Beschäftigten in der Kritik, wehrt sich nun aber.

Stuttgart - So schnell verschwindet man aus den Schlagzeilen: Noch vor drei Wochen waren die Arbeits- und Unterkunftsbedingungen auf der Stuttgart-21-Baustelle in aller Munde, weil 19 türkische Eisenflechter des Subunternehmers Erfa positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sich fast 100 in Quarantäne begeben mussten und deshalb einige lautstark protestiert hatten. Dann rückten plötzlich die Fleischfabriken in Pforzheim und Coesfeld in den Mittelpunkt, weil sich Hunderte Werkvertragsarbeiter aus Rumänien in ihren erbärmlichen Unterkünften angesteckt hatten. Letzte Woche kehrte Stuttgart zurück ins Rampenlicht: Das Gesundheitsamt holte erneut drei Infizierte und 43 mit ihnen in Verbindung stehende Ausländer aus einem Männerwohnheim und brachte sie in Schutzunterkünfte, wo es einen weiteren Fall gab. Geschlossen wird das Wohnheim nicht, die Stadt hält das aus medizinischer Sicht für entbehrlich, sofern die Bewohner die Regeln beachteten.