Auch in Eltingen ist die Fusion der Musikvereine ein großes Thema.

Leonberg - Ruhiger, sachlicher und nicht so emotional ist es bei der Lyra in ihrem Vereinsheim, dem Eltinger Hof, am Dienstagabend zugegangen. Wie am Abend davor bei der Stadtkapelle Leonberg, hat auch hier der Vorstand über eine mögliche Fusion der beiden Vereine zu einem neuen Musikverein informiert.

 

Vorsitzender Roland Rössler und sein Stellvertreter Joachim Bürklen erläuterten anhand der Zahlen, die auch am Vorabend gezeigt wurden, warum sie in die Diskussion mit der Stadtkapelle über eine mögliche Fusion eingetreten sind. Der demografische Wandel, ein anderes Freizeitverhalten, immer mehr Ganztagsschulen und die schwindende Bereitschaft junger Menschen, sich in Vereinen zu engagieren, lassen die Zahl der Mitglieder schrumpfen. Auch hier hieß es: „Wir sind in die Diskussionen eingestiegen mit dem Ziel, die Spielfähigkeit und die Zukunft der Blasmusik zu erhalten und um die Kräfte für die Mitgliedergewinnung und vor allem die Jugend zu bündeln.“

Der Vorstand und Wolfgang Rückert, der als Moderator die Diskussionen begleiten soll, mussten sich zahlreichen Fragen der 65 erschienenen Lyra-Mitglieder stellen. Gegenwärtig hat der Verein 240 stimmberechtigte Mitglieder. Die Fragesteller wollten wissen, ob man das Zusammengehen nicht ohne die Auflösung der Stadtkapelle bewerkstelligen könnte, bis hin wie die Zusammenarbeit funktionieren soll.

Angesichts der Tatsache, dass letztendlich die Mitgliederversammlung über das weitere Vorgehen abstimmen soll, haben sich Mitglieder zwischen 16 und 18 Jahren zu Wort gemeldet, mit dem Vorschlag, wie im politischen Leben auch, das Wahlrecht ab 16 einzuräumen. „Wenn sie sich im Verein engagieren und mitgestalten wollen, spricht nichts dagegen“, meinte Vorsitzender Rössler. Dafür müsse die Mitgliederversammlung nur die Satzung ändern.

Als ein starker Befürworter der Fusion zeigte sich der Lyra-Dirigent Herward Heidinger, der hier seit 2001 im Amt ist. Er stehe hinter dem Vorschlag von Oberbürgermeister Martin Kaufmann eine neue, „stadtnahe“ Kapelle zu gründen und er könnte sich auch vorstellen, wenn es sein müsste, dafür auch auf das Amt des Dirigenten zu verzichten, sagte Heidinger