Eine neue Skulptur vor dem Rathaus soll über den Ort informieren und identitätsstiftend sein.

Mönsheim - Hoch ragt sie auf, die neue Stele. Mit ganzen vier Metern behauptet sie ihren Platz zwischen dem Rathaus, dem Bergfried und dem gegenüberliegenden Berg, der Keltenschanze. Gefühlt das halbe Dorf ist zur Enthüllung des neuen Kunstwerks gekommen – und das sicher nicht nur, weil die Gemeinde aus diesem Anlass Getränke und Bratwurst spendierte. Im wahrsten Sinne des Wortes wegweisend solle die Stele sein, sagte Regina M. Fischer, die als Kunsthistorikerin den Enzkreis in Sachen Kunst berät. Auf der Skulptur aus Edelstahl können die Betrachter eine Art Ortsplan mit angedeuteten Straßenzügen entdecken. Weiter gibt es Informationen über die Geschichte von Mönsheim und die wichtigsten Bauwerke – die romanische Nikolauskirche, die Alte Kelter und den Bergfried als Überbleibsel der ehemaligen Diepoldsburg.

 

Regina M. Fischer war es auch, die den Kontakt zum Fachbereich Skulptur der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim herstellte, als sich die Gemeinde schon vor vier Jahren mit dem Gedanken trug, Ortseingangstafeln anzuschaffen, so wie es sie in vielen anderen Orten auch gibt. „Das war ein lang gehegter Wunsch des Gemeinderats“, sagte der Bürgermeister Thomas Fritsch bei der Feier. Professor Abraham David Christian und der Lehrbeauftragte Vito Pace erarbeiteten zusammen mit Studierenden verschiedene Entwürfe. Der Gemeinderat fand schließlich Gefallen an der Stele von Stephanie Lindner und beschloss, ihr Werk zu realisieren – und zwar nicht als Ortseingangstafel, sondern als Ortsinformationsstele.

Vier Jahre Vorbereitung

Vier Jahre hat das Ganze gedauert, bis die junge Künstlerin aus Öschelbronn, die eigentlich Grafikdesign studierte und jetzt als Junior Art Director in einer Böblinger Firma arbeitet, nun vor dem Mönsheimer Rathaus die mit einem weißen Tuch bedeckte Stele enthüllen konnte. Vom kleinen Holzmodell über ein 1,50 Meter großes Modell, das in der Lehrwerkstatt bei Porsche in Weissach in Stahl umgesetzt wurde, bis hin zur vier Meter hohen Stele war es ein langer Weg, sagte Stephanie Lindner rückblickend. Sie habe bewusst etwas Modernes schaffen wollen und deshalb Edelstahl als Material gewählt.

Für Besucher, aber auch für die Menschen, die im Ort wohnen, soll die Stele nach den Worten der Kunstberaterin Fischer identitätsstiftend sein. Sie solle zeigen, „das ist unser Standort.“ Dazu diene auch die Straßenkarte, auf der die Skulptur ebenfalls eingezeichnet ist. Fischer meinte, dass die Stele für Gesprächsstoff über den Ort hinaus sorgen werde und lobte Mönsheim dafür, dass die Kommune den Mut gehabt habe, dieses Kunstwerk zu realisieren. Entstanden ist die Stele in der Schlosserei von Peter Schietinger. Es sei ein Gemeinschaftswerk von mehreren Kollegen gewesen, betonte er. Habe man doch zum ersten Mal ein so großes Kunstwerk hergestellt. Wie viel die neue Ortsinformationsstele die Gemeinde kosten wird, dazu waren bisher von den Beteiligten keine Informationen zu bekommen, weil noch Abrechnungen fehlten, so hieß es. „Gehen Sie von einem fünfstelligen Betrag aus“, sagte der Bürgermeister Fritsch lediglich dazu.

Für die Räte, die bei der Feier dabei waren, ist aber klar, dass sie den Gedanken an die Ortseingangstafeln nicht aufgegeben haben. „Die sollen trotzdem kommen“, sagte Walter Knapp, „da bleiben wir dran.“