Stresstest und Elektrifizierung sind die Themen der Bürgerinfoveranstaltung am 30. April.

Weil der Stadt - Viel haben die verantwortlichen Politiker im Kreis Calw, im Kreis Böblingen und im Stuttgarter Verkehrsministerium in den vergangenen Wochen übereinander diskutiert, wenn es um die Hermann-Hesse-Bahn ging. Am kommenden Montag, 30. April, wollen sie es nun miteinander tun. In der Weiler Stadthalle in der Jahnstraße beginnt um 19 Uhr die Bürgerinformationsveranstaltung, die die beiden Bürgermeister Thilo Schreiber (Weil der Stadt) und Wolfgang Faißt (Renningen) organisiert haben.

 

Hauptthema wird der Stresstest sein, mit dem der Kreis Calw belegen will, dass die Hesse-Bahn die S-Bahn nicht aus dem Takt bringen wird, wenn sie in Weil der Stadt auf S-Bahn-Gleise einfährt, um weiter nach Renningen zu pendeln. Aber auch das Elektrifizierungskonzept des Verkehrsministers wird zur Sprache kommen. Neben den beiden Landräten Helmut Riegger (Calw) und Roland Bernhard (Böblingen) werden daher auch Vertreter des Ministeriums an dem Abend anwesend sein.

Diesel oder Elektrifizierung?

Denn welchen Sinn macht es, in Dieselinfrastruktur zu investieren, wenn die Strecke bereits 2025 elektrifiziert wird, wie der Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) jüngst angekündigt hat? Diese Fragen stellen sich immer mehr Politiker.

Unterdessen hat das Landratsamt Calw erneut bekräftigt, am geplanten Konzept festhalten zu wollen. Für eine Elektrifizierung gebe es bislang weder eine Finanzierung noch eine Planung, sagte Michael Stierle, der zuständige Abteilungsleiter im Landratsamt, dem „Schwarzwälder Boten“.

„Damit ist dann auch die Elektrifizierung erreicht“

Der Hesse-Bahn-Chefplaner brachte in dem Zusammenhang nochmals die Idee der Brennstoffzellen-Triebwagen in die Diskussion ein. Hierfür wollte das Landratsamt Calw ursprünglich ein Vorreiter sein, im März 2015 wurde mit dem Zughersteller Alstom eine Absichtserklärung über einen Modellversuch des Brennstoffzellen-Zugs „Coradia iLint“ unterzeichnet. Mittlerweile hat eine niedersächsische Verkehrsgesellschaft den Landkreis Calw überholt und plant den Einsatz der Wasserstoff-Züge bereits von diesem Sommer an im Probebetrieb rund um Bremervörde.

Anstatt einer S-Bahn-Verlängberung will der Kreis Calw nun offenbar diese Pläne forcieren. Diese Züge seien werden leiser und sauberer, sagte Stierle. „Damit ist dann auch die Elektrifizierung erreicht.“