Ingenieur Gehalt & Einstiegsgehalt Das verdient ein Ingenieur

Jung-Ingenieure mit Expertise in der IT und der Softwareentwicklung haben auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen. Foto: imago images/Panthermedia/NomadSoul via www.imago-images.de

Deutschland ist ein Hightech-Land. Der Bedarf an guten Ingenieuren ist groß – und das spiegelt sich auch im Gehalt wider. So kann man sein Gehalt optimieren.

Stuttgart - Bosch hat derzeit knapp 2400 offene Stellen allein in Deutschland. Bei Daimler sind es weltweit mehr als 2500, bei Porsche sind es 950 Jobs und beim Werkzeugmaschinenbauer Trumpf immerhin noch 470. Die Unternehmen suchen in vielen Bereichen neue Mitarbeiter. Fest steht aber: Ingenieure sind besonders begehrt. Zwar hat im vergangenen Jahr die Corona-Pandemie deutschlandweit dazu geführt, dass weniger Stellen für Ingenieure ausgeschrieben wurden und die Arbeitslosigkeit in dieser Berufsgruppe gestiegen ist. Die Delle scheint aber überwunden zu sein, die Nachfrage der Unternehmen steigt wieder – auch wenn der Bedarf aus Vor-Coronazeiten noch nicht erreicht ist.

 

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Deutschland ist ein Hightech-Land, ohne Ingenieure geht es nicht. Das spiegelt sich auch im Einkommen wider, das europaweit an der Spitze liegt. Salopp formuliert gehören sie zu den Besserverdienenden – und das bereits zum Berufsstart. Allerdings bekommt nicht jeder Jung-Ingenieur sofort ein Traumgehalt. Die Spannweite bei den Einstiegsgehältern ist enorm. Sie liegt zwischen 35 900 und sagenhaften 62 000 Euro, wie aus einer Untersuchung der Karriereplattform Get-in-Engineering hervorgeht. Und mit zunehmender Berufserfahrung und Personalverantwortung kann der Verdienst schnell nach oben gehen. Nicht wenige Ingenieure schaffen es bis in die Geschäftsführung oder den Vorstand.

Es hängt nicht nur am Abschluss

Zum Einstieg sind neben dem Abschluss noch weitere Faktoren gehaltsbestimmend: die Größe des Unternehmens, die Branche, in der der Ingenieur tätig ist, und nicht zuletzt das Bundesland. Klar ist, dass man mit einem Master-Abschluss, für den man auch länger studiert hat, einige Tausend Euro im Jahr mehr verdient als mit einem Bachelor. Und eine Promotion bringt im Schnitt auch noch mal jährlich 10 000 Euro zusätzlich.

Wem Einkommen besonders wichtig ist, der sollte unbedingt auf die Größe seines künftigen Arbeitgebers achten. Als Faustformel gilt: Je größer, desto mehr. Im Schnitt kann man in einem Großunternehmen mit einem Einstiegsgehalt rechnen, dass 14 Prozent über dem Schnitt liegt.

Begehrte Konzerne

Allerdings sollte man dabei nicht vergessen: Nicht zuletzt wegen ihrer Konditionen sind Konzerne wie Daimler, Porsche, Bosch, Airbus, VW oder Siemens bei auch bei Berufsstartern ausgesprochen beliebt. Die Folge ist eine wahre Flut an Bewerbungen. Die Konzerne haben die Wahl. Und sie suchen in einem strengen Auswahlprozess nur die Allerbesten – dabei geht es nicht nur um die Abschlussnote. Auch Zusatzqualifikationen wie IT- und Softwarekompetenz, Auslandserfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse spielen eine Rolle.

Dabei sollte man allerdings nicht vergessen: Gehalt ist das eine, Verantwortung das andere. Wer gerne gestalten und früh Verantwortung übernehmen möchte, ist bei einem kleineren Unternehmen vielleicht besser aufgehoben – selbst wenn er da zunächst etwas weniger verdient.

Wo kann man als Ingenieur am meisten verdienen?

Topverdienste versprechen vor allem die Chemie- und Pharmaindustrie, der Fahrzeugbau, die Energieversorgung sowie der Maschinenbau. Mit 50 000 Euro können Berufseinsteiger in den Bereichen Medizin, Pharma, Chemie, Auto und Maschinenbau rechnen, heißt es bei Get-in-Engineering, einer Internetplattform für Ingenieure. Am unteren Ende der Gehaltsskala stehen Ingenieure, die in Planungs- und Ingenieurbüros anheuern; da müssen sich Berufsstarter mit rund 44 000 Euro begnügen.

Und wer räumlich flexibel ist, kann sein Gehalt noch weiter optimieren. Auch hier gibt es enorme Unterschiede. Vereinfacht gesagt besteht ein Nord-Süd und ein West-Ost-Gefälle. Die höchsten Gehälter können Ingenieure im Ballungsraum Stuttgart erwarten, hat Ingenieur.de herausgefunden, das zum VDI-Verlag gehören. Es folgen die Regionen um Düsseldorf, Nürnberg und Frankfurt. Natürlich hat das mit der Industrie und der Vielzahl attraktiver Arbeitgeber vor Ort zu tun. Vor allem die Autoindustrie und der Maschinenbau haben sich rund um die baden-württembergische Hauptstadt angesiedelt; es besteht ein großer Bedarf an Ingenieuren. Während Berufseinsteiger in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern eher weniger zahlen – Get-in-Engeering hat etwa 40 000 Euro zum Einstieg ermittelt – sind es im Südwesten gut 10 000 Euro mehr. Dafür sind in Baden-Württemberg auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher.

Welche Art von Ingenieur verdient am meisten?

Jung-Ingenieure, die auf Jobsuche sind, dürften aber durchaus auch eine bittere Erfahrung machen. Denn ihre Verhandlungschancen sind um so größer, je besser ihre Qualifikation auf das aktuelle Bedarfsprofil der Unternehmen passt. Nicht zuletzt durch den coronabedingten Digitalisierungsschub sowie die Dynamik bei der Transformation hin zu neuen Autoantrieben hat sich die unternehmerische Wunschliste verschoben. So suchen die Firmen vor allem IT- und Softwarespezialisten, auch Bauingenieure sowie Elektrotechniker haben derzeit besonders gute Chancen. Größere Schwierigkeit den Traumjob zu ergattern haben derzeit dagegen Maschinenbauer. Das bezieht sich freilich nur darauf, dass es technologiebedingt derzeit weniger freie Stellen gibt, das Gehalt ist weiter hoch.

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