Die Fraktion beantragt ein Kreistagsvotum für eine digitale Technik in Affalterbach. Damit würde sich die Mindestentfernung zu Windkraftanlagen auf zehn Kilometer verringern.

Waiblingen - In einem jetzt an Landrat Richard Sigel gerichteten Antrag fordert die Kreistagsfraktion der Grünen, der Landkreis möge mit Blick auf die Modernisierung der Flugsicherung in Affalterbach (Kreis Ludwigsburg) aktiv werden. Dort nämlich wird zur zusätzlichen Absicherung der Lande- und der Abflüge am Flughafen in Echterdingen noch eine alte, analoge Technik eingesetzt. Diese wiederum ist in der Regel mit einem Mindestabstand für Windkraftanlagen von 15 Kilometern verbunden. Ein Umstand, der im Rems-Murr-Kreis vor allem die von der Region ausgewiesene Vorrangfläche für Windkraftnutzung bei Oppenweiler, das Gebiet Zollstock/Springstein, betrifft.

 

Falls die neuere und leistungsfähigere digitale Flugfeuertechnik eingesetzt würde, dann reduziere sich dieser Mindestabstand auf zehn Kilometer und betreffe die potenziellen Windkraftstandorte im Rems-Murr-Kreis nicht mehr, so die Grünen. Ihr Antrag lautet deshalb: „Der Landkreis Rems-Murr setzt sich für die Modernisierung der Flugsicherung in Affalterbach ein. Der Kreistag bittet den Landrat, auf diese Umrüstung hinzuwirken.“

Grüne: Klimaschutzziele ohne Windkraft gefährdet

Bereits im Jahr 2012 habe das Gremium als kommunalen Beitrag zur Energiewende fraktionsübergreifend ein ehrgeiziges Klimaschutzkonzept für den Rems-Murr-Kreis beschlossen, heißt es in der Begründung zu dem Antrag, mit dem sich der Kreistag in seiner nächsten Sitzung beschäftigen soll. Dieses Konzept beinhalte eine CO2-Reduzierung um mindestens zehn Prozent je Fünf-Jahres-Zeitraum. „Ohne den Bau von Windkraftanlagen ist dieses Ziel nicht erreichbar.“

Zum jetzigen Zeitpunkt, so die Grünen, sei der Rems-Murr-Kreis zudem im Umkreis eines der Schlusslichter bei den Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen. Der geplante Windpark Zollstock/Springstein scheitere bisher beispielsweise just am Einspruch des Bundesamtes für Flugsicherheit (BAF) und dem Verweis darauf, dass für die Flugsicherungsanlagen „VOR Luburg“ und deren auf Rundum-Ortung durch Ultrakurzwellen basierenden sogenannten Drehfunkfeuern eben jener Radius von mindestens 15 Kilometern garantiert werden müsse.

Neue Technik verringert Mindestabstand

Vom Berliner Verkehrsministerium wiederum sei angekündigt worden, dass künftig nur noch ein Zehn-Kilometer-Radius erforderlich sei, wenn die bereits verfügbare neue und leistungsfähigere digitale Dopplertechnik eingesetzt werde. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Christel Brodersen: „Dies könnte die Genehmigung mehrerer geplanter Windkraftanlagen im Rems-Murr-Kreis ermöglichen und zugleich die Flugsicherheit über unserem Landkreis erhöhen.“