Innenminister Thomas Strobl hat sich am Donnerstag bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts zur Terrorgefahr in Baden-Württemberg geäußert. Aktuell werden in Baden-Württemberg rund 3530 Islamisten vom Verfassungsschutz beobachtet.

Stuttgart - Innenminister Thomas Strobl (CDU) geht weiter von einer hohen Gefahr islamistischer Terroranschläge im Südwesten aus. Er verwies bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts für 2016 am Donnerstag in Stuttgart auf das Ausmaß des islamistischen Terrors im vergangenen Jahr in Europa und erinnerte an den Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten im Dezember.

 

In Baden-Württemberg werden rund 3530 Islamisten vom Verfassungsschutz beobachtet, darunter etwa 620 Salafisten, die einer rückwärtsgewandten Strömung des Islam anhängen. Damit sind die Zahlen gestiegen: Im Jahr 2015 gingen die Verfassungsschützer im Südwesten von rund 3360 Islamisten aus, darunter waren rund 600 Salafisten.

Rund 50 Menschen aus Baden-Württemberg sind bis Ende 2016 nach Syrien oder in den Irak aufgebrochen, um sich dort islamistischen Kämpfern anzuschließen. Ein Dutzend von ihnen seien bei Kämpfen getötet worden, sagte Strobl. Insgesamt sei die Reisebewegung von Deutschland in den Nahen Osten zwar abgeflacht. Es gehe aber eine kaum kalkulierbare Gefahr von Kämpfern aus, die nach Deutschland zurückkehrten. Strobl sprach von „tickenden Zeitbomben“. Bis zum Mai dieses Jahres sind laut Verfassungsschutz aus ganz Deutschland mindestens 930 Menschen nach Syrien und in den Irak gereist.