Asylbewerber, die nach Baden-Württemberg kommen, werden zunächst im Ankunftszentrum in Heidelberg registriert. Die Einrichtung ist laut Innenminister Thomas Strobl Vorbild für die geplanten Ankerzentren.

Heidelberg - In der Diskussion um die Errichtung von Ankerzentren für Flüchtlinge sieht Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) das Heidelberger Ankunftszentrum als Vorbild an. „In Baden-Württemberg haben wir ein erfolgreiches Modell mit einem Ankunftszentrum in Heidelberg und vier Landeserstaufnahmeeinrichtungen im Land“, sagte Strobl am Montag in Stuttgart. Dieses Modell solle die Registrierung, die Asylanträge und die Anhörung beschleunigen und Flüchtlinge ohne Bleiberecht möglichst schnell zurückführen. „In diesem Sinne steht es dem Prinzip nach auch für die Ankerzentren ein Stück weit Pate.“

 

Heidelberg möglicher Standort für Ankerzentrum

In einem internen Dokument des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge wird einem Medien-Bericht zufolge Heidelberg als einer von zwölf Standorten für Ankerzentren genannt. Offiziell gebe es aber noch keine Information vom Bundesinnenministerium, sagte ein Sprecher Strobls. Gegen die von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geplanten Ankerzentren - die Abkürzung steht für Ankunft, Entscheidung, Rückführung - hatte es zuletzt Widerstand aus mehreren Bundesländern gegeben.

Das Heidelberger Ankunftszentrum durchlaufen in der Regel alle Asylbewerber, die nach Baden-Württemberg kommen, bevor sie auf die vier Landeserstaufnahmestellen verteilt werden. Seit 2015 werden Flüchtlinge dort registriert und können dort auch einen Asylantrag stellen. Anders als bei den geplanten Ankerzentren werden nach Angaben des zuständigen Regierungspräsidiums Karlsruhe die Flüchtlinge auch bei negativem Bescheid nicht direkt von dort abgeschoben, sondern auf die Erstaufnahmestellen verteilt. Die 2000 Plätze in Heidelberg sind derzeit mit 1493 Menschen belegt.