Baden-Württembergs Innenministerium hat die Pforzheimer Rockergruppe der Hells Angels verboten.

Pforzheim - Schlag gegen die Hells Angels: Das baden-württembergische Innenministerium hat ihre Pforzheimer Rockergruppe samt ihren Unterstützern verboten. Mehr als 400 Polizisten durchsuchten am frühen Freitagmorgen 24 Wohnungen, Gefängniszellen und Vereinsräume von Mitgliedern.

 

Dabei beschlagnahmten die Beamten zahlreiche Waffen, 18.000 Euro Bargeld, Drogen, Computer und Unterlagen sowie die Vereinsjacken (Kutten). 13 Konten bei 7 Banken wurden eingefroren. „Seit heute hat Pforzheim eine Sorge weniger“, sagte der Leitende Polizeidirektor Burkhard Metzger am Freitag. Es ist nach Angaben der Behörden das zweite Verbotsverfahren gegen Rockergruppen in Baden-Württemberg und bundesweit das siebte dieser Art.

Brutaler Rockerkrieg ausschlaggebend

Ausschlaggebend für das Verbot der Rockergruppierung Hells Angels MC Charter Borderland und deren Unterstützerclub Commando 81 Borderland war nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter anderem ein brutaler Rockerkrieg mit der Türstehervereinigung United Tribuns, der im vergangenen Winter in Pforzheim tobte.

Die Hells Angels gelten als mächtigster und mitgliederstärkster Rockerclub der Welt. Auf ihr Konto gehen schwerste Gewalttaten - Drogen, Prostitution, Waffen- und Menschenhandel; auch Mord und Totschlag werden der berüchtigten Rockergruppe angelastet. Das Bundeskriminalamt geht von bundesweit etwa 90 kriminellen Rockerbanden aus.