Die Stadt hat einen Wettbewerb für die Gestaltung des Areals zwischen Bahnhof und Einkaufsstraße ausgeschrieben. Damit verbunden sind hohe Erwartungen, etwa auch, wie erreicht werden kann, dass die Einwohner mehr in der Stadt einkaufen.

So ganz zufrieden war zumindest die Verwaltung nicht gewesen mit den ersten Ergebnissen, die der Wettbewerb gebracht hatte. Die Ideen für ein städtebauliches Konzept für das Gelände in der Ditzinger Kernstadt entsprachen nicht den Vorstellungen von einem attraktiven Areal, das seiner Scharnierfunktion zwischen Bahnhof und Haupteinkaufsstraße gerecht werden würde.

 

Wettbewerbsentwürfe wurden überarbeitet

Drei der vier Wettbewerbsteilnehmer waren deshalb ausgewählt worden, ihre Entwürfe zu überarbeiten. Aus Sicht der Verwaltung mit Erfolg. Es seien „gute Entwürfe entstanden“, sagt Rathaussprecher Jens Schmukal. Man sei nun „guter Dinge, dass wir eine gute Lösung finden“. Die Jurysitzung fand am 18. März statt. Das Gremium war besetzt mit Vertretern aus Gemeinderat, Planern und Stadtverwaltung.

Der Siegerentwurf gilt als Diskussionsgrundlage in wenigen Tagen im Gemeinderat. Dort wird auch eine Entscheidung getroffen über die Zukunft des Hauses der Vereine. Bei der Ausschreibung des Wettbewerbs war es den Teilnehmern freigestellt worden, die Fläche des Gebäudes, des Fuchs-Baus, zu überplanen. Dabei handelt es sich um das ehemalige Verwaltungsgebäude des Landmaschinen-Herstellers Fuchs.

Den Bahnhof mit der Haupteinkaufsstraße verbinden

Die ersten Überlegungen zur Neugestaltung des Quartiers reichen Jahre zurück, die Pläne waren aber auch aus finanziellen Gründen lange hintangestellt. Klar war den Beteiligten, dass es mit einer bloßen städtebaulichen Modernisierung des Straßenraums nicht getan sein würde. Ihr wird eine zentrale Aufgabe für eine funktionierende Innenstadt zugeschrieben.

Städtebaulich soll sich das Areal einfügen zwischen Bahnhof, der derzeit modernisiert wird, und Ortsmitte. Klar ist, dass ein „attraktiver Stadteingang“ entstehen soll, „gegebenenfalls mit einem „städtebaulichen Hochpunkt“ am Kreisverkehr von Johannes-Fuchs- und Stuttgarter Straße „als Pendant zum achtgeschossigen Wohnturm am Bahnhof“, fasste die Verwaltung ihre Überlegungen zu Beginn des Wettbewerbs zusammen.

Die Funktion der Fläche ist klar definiert: Sie hat auch Scharnierfunktion für Autofahrer, um Bahnhof und Innenstadt miteinander zu verbinden. Mehr Kunden in die Innenstadt zu locken, das ist das Hauptanliegen von Verwaltung und Gemeinderat, nachdem Ditzingen ein ungewöhnlicher Kaufkraftabfluss attestiert worden war. Anders formuliert: Die Ditzinger gehen lieber auswärts einkaufen, als in der eigenen Stadt. Die Stadt konkurriert dabei mit der Landeshauptstadt und auch mit Einkaufscentern, etwa in Leonberg. Für Thomas Müller ist das allerdings kein Hindernis. Er ist davon überzeugt, dass sich die Situation etlicher Städte im Speckgürtel der Landeshauptstadt ähneln – Ditzingen deshalb also nicht in einer besonderen Situation sei. Müller soll der Stadt beim Aufbau eines Citymanagements helfen

Der Siegerentwurf wird bei einer Veranstaltung am Donnerstag, 11. Mai, 18 Uhr, in der Turnhalle in der Stadthalle Ditzingen vorgestellt. Die Siegerarbeit sowie die anderen Arbeiten werden außerdem bis 19. Mai im 3. Stock des Rathauses öffentlich ausgestellt.

Der Bahnhof in Ditzingen

Geschichte
 Der württembergische Landtag hatte 1865 den Bau einer Eisenbahnlinie beschlossen. Der erste planmäßige Zug erreichte am 23. September 1868 den Ditzinger Bahnhof, der damals noch 300 Meter südlich des Orts lag. Handel und Vertrieb der Waren war fortan bis Stuttgart möglich. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs aus Sandstein ist erhalten geblieben.

Gegenwart
 Das Bahnhofsareal wird seit etlichen Jahren modernisiert, neue, auch umstritten hohe, Gebäude mit Angeboten aus Handel und Dienstleistung entstehen.