Die Kornwestheimer Marktbeschicker können aufatmen. OB Lauxmann lässt ab von den Plänen einer Verlegung des Markts in die Innenstadt. Die umstrittene Fußgängerzone will er aber dennoch einrichten.

Ludwigsburg: Frank Ruppert (rup)

Im Juni will die Kornwestheimer Verwaltung dem Gemeinderat eine Beschlussvorlage zur Neugestaltung der Güterbahnhofstraße vorlegen. Das verriet Oberbürgermeister Nico Lauxmann am Freitagmorgen im Rahmen eines Pressetermins, bei dem über den Stand des Sanierungsgebiets „Zentrale Innenstadt“ informiert wurde. Die Güterbahnhofstraße mit ihrer Neugestaltung gehört zum Projekt dazu.

 

Lauxmann verriet, dass die Verwaltung an ihrer Empfehlung, die Straße zu einer Fußgängerzone umzubauen, festhalten will. „Aber wir werden nicht mehr vorschlagen, dass zur Belebung der Innenstadt der Markt hierherzieht“, sagte der OB. Die Stadtverwaltung hatte den Plan gehabt, durch die Umsiedlung des Markts, der derzeit vor dem Kulturzentrum „K“ stattfindet, mehr Leben in die Innenstadt zu bekommen. Daraufhin hagelte es aber Kritik von Marktbeschickern, die nicht in die Güterbahnhofstraße und auf den Holzgrundplatz umziehen wollten.

Sie sammelten 1600 Unterschriften gegen den vorgesehenen Umzug und waren nun damit erfolgreich. Lauxmann erklärte, dass die Verwaltung angesichts des großen und eindeutigen Widerstands gegen die Pläne nicht daran festhalten werde. Er hatte ohnehin schon früh betont, dass bei den Vorschlägen der Verwaltung noch nichts in Stein gemeißelt sei. Obendrein hat dazu der Gemeinderat auch weiterhin das letzte Wort. Dass der sich gegen die Marktbeschicker und den Vorschlag der Verwaltung stellt, gilt aber als unwahrscheinlich.

Der Wochenmarkt in Kornwestheim bleibt auf dem Marktplatz. Foto: Birgit Kiefer/Archiv

Auf das Sanierungsgebiet, von dem nicht nur öffentliche Gebäude sondern vor allem auch private Eigentümer profitieren sollen, weist seit Kurzem ein Schild in der Güterbahnhofstraße auf Höhe des Zugangs zum Parkhaus hin. Wer sein Haus oder seine Wohnung, die in dem Gebiet zwischen Johannes- und Bahnhofstraße liegen, saniert, erhält einen Zuschuss vom Staat. 20 000 Euro beträgt diese Förderung maximal, etwa bei Modernisierungsmaßnahmen. Auch Umbauten zur Barrierefreiheit werden gefördert.

Das neue Schild zum Sanierungsgebiet steht direkt vor einem für die Stadt wichtigen Grundstück. Die Stadt hat es gekauft und erst einmal ansehnlicher herrichten lassen. Statt eines Erdhügels mit Wildwuchs gibt das Gelände nun Blick auf das Parkhaus preis. Dadurch wurde auch der Zugang zu selbigem offener und eine Schmuddelecke der Stadt verschwand. Die Verwaltung würde das Grundstück gerne zur Hälfte bebauen lassen, im Erdgeschoss mit Gastronomie als Pächter. Die andere Hälfte soll als offener Platz oder Gastro-Fläche gestaltet werden, ganz im Sinne einer Fußgängerzone in der Güterbahnhofstraße. Ob die kommt, entscheidet aber erst noch der Gemeinderat.