Vor Kurzem nun sind Gerüchte aufgetaucht, dass auch Daimler und der Mischkonzern Evonik, die sich ebenfalls bei diesen neuen Batterien zusammengetan haben, das Joint Venture infrage stellen. Konkret wollte sich Bohr gestern dazu nicht äußern. Nur so viel: bei der Weiterentwicklung der Zellen sehen wir aber die Möglichkeit, dass Bosch sich mit einem Chemiepartner zusammentut, sagte der Geschäftsführer. Er wiederholte ein bereits früher formuliertes Ziel, dass im ersten Halbjahr mit einer Lösung zu rechnen sei.

 

Die „geschäftliche Basis“ (Bohr) für den Zulieferer Bosch sei derzeit aber der Verbrennungsmotor, dessen Effizienz sich noch deutlich steigern lasse. Stichwort dafür ist etwa die erfolgreiche Benzin- und Dieseleinspritzung. Hoffnungen setzt er aber auch in neuere Entwicklungen wie das Automatisieren des manuellen Schaltgetriebes. Sobald der Fahrer kein Gas gibt, schalte das System in den Leerlauf. Der Verbrauch vermindere sich damit um gut fünf Prozent, so Bohr.

Ein Verbrennungsmotor lasse sich auch mit Erdgas fahren und stoße dann – im Vergleich zum Benziner – 25 Prozent weniger Kohlendioxid aus. Für Bohr ist dies eine echte Alternative, weil Gasreserven weiter reichen als Ölvorkommen. Bosch sieht sich in diesem Markt gut aufgestellt – dank der weltweit kleinsten Gaseinspritzung fürs Auto. Derzeit sind rund 15 Millionen Erdgasautos weltweit unterwegs; seit 2003 sei die Zahl jährlich um 25 Prozent gestiegen. Vor allem in Asien fahren solche Autos. Hierzulande rechne sich der Antrieb ab einer Jahresfahrleistung von 7000 Kilometern. Problem sei derzeit aber noch das kleine Tankstellennetz.