An der Universität in Stuttgart-Hohenheim ist – inspiriert durch die Corona-Zeit – ein Innovationsprogramm für jedermann entstanden. Die Pandemie habe das Denken der Menschen verändert, meinen die Wissenschaftler.

Hohenheim - Wollten Sie schon immer mal eine Idee verwirklichen? Ein neues Konzept für Ihre Nachbarschaft oder für das Café um die Ecke? Dann ist das Innovationsprogramm der Universität Hohenheim womöglich interessant. Aber was bedeutet Innovation eigentlich? Dieser Begriff klingt zunächst sperrig. Bernd Ebersberger, Leiter des Lehrstuhls Innovationsmanagement, hat dafür jedoch eine einfache Erklärung: „Eine Innovation ist die Umsetzung einer Idee.“ Und er fügt hinzu: „Viele denken immer, eine Innovation ist etwas komplett Neues, aber das stimmt nicht. Es reicht, wenn es für die Person neu ist, die die Idee umsetzt.“

 

Um mehr Menschen einen Zugang zu Innovationen zu geben, haben Ebersberger und sein Kollege, Andreas Pyka, Leiter des Lehrstuhls Innovationsökonomie, ein Programm entwickelt, mit dem jedermann in acht Tagen innovativer werden kann. Entstanden ist die Idee zum Projekt in der Corona-Zeit. „Zu Beginn der Pandemie hat sich das Denken vieler Menschen verändert“, sagt Bernd Ebersberger. „Viele haben sich Gedanken über etwas gemacht, was sie vorher nicht getan haben.“ Die Pandemie habe die Gesellschaft gezwungen, neue Blickwinkel einzunehmen. „Und ich glaube, es ist mittlerweile auch allen bewusst, dass es nicht mehr zurück zum vorherigen Zustand gehen wird“, sagt Ebersberger. Deswegen sei es nun erforderlich, neue Wege und Denkweisen zu gehen. „Und dabei möchten wir mit unserem Innovationsprogramm unterstützen.“

Eine gewisse Regelmäßigkeit sei sinnvoll

Das Programm „Innov8 Now!“ ist für jeden zugänglich und kostenlos. Innerhalb der acht Tage bekommt man jeden Tag eine Einheit vorgesetzt, die man bearbeiten und lesen kann. Diese setzen sich aus Fragen, Aufgaben und Erklärungen rund um das Thema Innovation zusammen. Diese Aufgaben können ganz individuell bewältigt werden. So sind die acht Tage auch nicht aneinander gebunden, sondern können frei bearbeitet werden. Wobei eine gewisse Regelmäßigkeit sinnvoll sei.

Die Tageseinheiten können zwischen 20 Minuten und einer Stunde dauern. Eine optimale Tageszeit zur Bearbeitung der Aufgaben gibt es laut Ebersberger nicht: „Machen Sie es dann, wenn Sie am kreativsten sind.“

Eine feste Zielgruppe gebe es nicht

Eine genaue Zielgruppe für das Programm gebe es ebenfalls nicht: „Wer sich weiterentwickeln möchte, wer die Welt aus einem anderen Blickwinkel sehen will und sich einfach für Innovation interessiert, ist hier richtig.“ So können Schüler ab der 8. Klasse bis zu Senioren das Programm ausprobieren.

Aus der Corona-Zeit haben die Entwickler übrigens noch etwas gelernt: „Man darf nicht unterschätzen, wie innovativ Menschen sind. Egal ob eine Nachbarschaftshilfe, die in kurzer Zeit aus dem Boden gestampft wurde, oder die neuen Umgangsregeln im Alltag – wir Menschen haben immer wieder neue Ideen und können diese innovativ umsetzen.“

Momentan gibt es das Programm als Online-Version auf der Seite https://innov8-now.uni-hohenheim.de. Bald soll jedoch auch eine App erscheinen, die das Durchlaufen des Programms noch einfacher macht.“