Insolvente Benko-Firmen Signa-Kreditrisiken auch bei Kreissparkasse Göppingen
Ein weiteres Geldinstitut aus Baden-Württemberg ist vom Signa-Debakel betroffen. Details sind aber noch unklar.
Ein weiteres Geldinstitut aus Baden-Württemberg ist vom Signa-Debakel betroffen. Details sind aber noch unklar.
Auch die Kreissparkasse Göppingen hat Geld beim strauchelnden Signa-Firmenimperium des österreichischen Immobilieninvestors René Benko im Feuer. Das bestätigte das Institut gegenüber unserer Zeitung, nachdem der Finanzdienst Bloomberg eine Liste von Gläubigern der Benko-Dachgesellschaft Signa Holding veröffentlicht hatte. Die vorläufige Aufstellung sei im Rahmen des Insolvenzantrags erstellt worden, enthalte aber keinerlei Angaben zum Volumen oder zur Art der Kreditvereinbarungen. Damit bleibt zunächst offen, um welche Summen es im konkreten Fall geht und was für Sicherheiten den Forderungen gegenüberstehen. Ein Sprecher der Kreissparkasse Göppingen wollte sich dazu auf Nachfrage unserer Zeitung nicht äußern.
Benkos in Zeiten niedriger Zinsen mit günstigem Fremdkapital aufgebautes Unternehmensreich fällt angesichts deutlich gestiegener Finanzierungskosten in sich zusammen, eine Gesellschaft nach der anderen beantragte zuletzt Gläubigerschutz. In Finanzkreisen wird eifrig spekuliert, wie stark der Kollaps Banken und Versicherungen treffen wird, die der Signa-Gruppe Geld geliehen haben. Die Unternehmen halten sich in der Regel mit Verweis auf das Bankgeheimnis bedeckt, deshalb sind konkrete Angaben rar.
Klar ist aber bereits, dass auch einige Geldhäuser aus der Region betroffen sind. Nach Informationen unserer Zeitung haben die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen Kredite im Umfang von 40 Millionen bis 50 Millionen bzw. 15 Millionen bis 20 Millionen Euro an den insolventen Onlinehändler Signa Sports United aus Benkos Gruppe vergeben. Bei der LBBW kommt laut übereinstimmenden Medienberichten noch ein wesentlich höheres Volumen durch Immobilienkredite an Benko-Firmen hinzu.